Während der Coronapandemie entwickelte sich Telemedizin in der pädiatrischen Diabetologie zu einem festen Bestandteil der Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes und deren Familien, insbesondere die Videosprechstunde. Damit konnten sowohl eine Verbesserung der glykämischen Ergebnisse als auch der Therapiezufriedenheit erreicht werden. Für die Umsetzung müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein, sowohl technischer als auch organisatorischer als auch regulatorischer Art. Bei der praktischen Durchführung sind auf eine Einbindung in den Praxis-Workflow sowie einige spezifische Ausstattungsmerkmale des Videoarbeitsplatzes zu achten. Für den reibungslosen Ablauf der Videosprechstunde sind die Nutzung der digitalen Daten der verschiedenen Glukosemessgeräte, Insulinpumpen und digitalen Pens und das Hochladen derselben durch die Erkrankten obligatorisch. Ein strukturiertes, gemeinsames Vorgehen bei der Besprechung der Werte und der Betrachtung der verschiedenen Grafiken des AGP (ambulantes Glukoseprofil) und anderen Darstellungen ist auch hier zu empfehlen. Als weitere Möglichkeit der Telemedizin sind Videoschulungen zu nennen. Hierbei ist darauf zu achten, dass es nicht ausreicht, bekannte Schulungsprogramme und Curricula einfach in diesem Format zu nutzen, sondern diese sind anzupassen und ggf. neu zu erstellen. Die Abrechnungsmöglichkeiten sind weiterhin eingeschränkt und nicht ausreichend. Hier bedarf es dringend weiterer Verbesserungen, damit Telemedizin vom Leistungserbringer auch wirtschaftlich realistisch umgesetzt werden kann.