Zusammenfassung
Hintergrund
Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung bzw. regionale Traumazentren spielen eine essenzielle Rolle in der Versorgung hüftgelenknaher Frakturen.
Ziel
Die vorliegende Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen patientenbezogenen Parametern und der Klinikmortalität sowie dem Auftreten von Komplikationen bei solchen Frakturen an einem regionalen Traumazentrum.
Methoden
Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden die Daten von allen Patienten, die über 2 Jahre an einem regionalen Traumazentrum mit einer hüftgelenknahen Fraktur aufgenommen wurden, erfasst. Eingeschlossen wurden nur Patienten älter als 60 Jahre. Die patientenbezogenen Parameter umfassten Alter, Geschlecht, Frakturlokalisation, Methode der operativen Versorgung, Operationszeitpunkt, Dauer der Operation und des stationären Aufenthalts, Bluttransfusion, Komplikationen, Komorbiditäten, Einnahme von Antikoagulanzien und Notwendigkeit einer postoperativen intensivmedizinischen Behandlung. Der Zusammenhang zwischen diesen Parametern und der Klinikmortalität sowie dem Auftreten von Komplikationen wurde untersucht.
Ergebnisse
Daten von 360 Patienten mit 335 Operationen (w:m 225:110) mit einem Alter von 83 ±8 Jahren wurden erfasst. Die Klinikmortalität lag bei 7,76 % (n = 26) und erhöhte sich bei Alter > 85 Jahren (Odds Ratio [OR] 5,126; 95%-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,665–39,498; p = 0,1167), männlichem Geschlecht (OR 1,85 95%-KI [0,82–4,14]; p = 0,0555), Zeitpunkt der Operation > 24 h (OR 1,896 95%-KI [0,661–5,441]; p = 0,2341), ≥ 3 Vorerkrankungen (OR 10,61 95%-KI [3,681–27,501]; p < 0,0001), Einnahme von Antikoagulanzien (OR 6,19 95%-KI [2,69–14,24]; p < 0,0001) und notwendiger postoperativer intensivmedizinischer Behandlung (OR 5,9 95%-KI [2,56–13,76]; p < 0,0001).
Schlussfolgerung
In der vorliegenden Studie fanden sich statistisch signifikante Einflüsse der Anzahl der Komorbiditäten, der Einnahme von Antikoagulanzien sowie der intensivmedizinischen Behandlung auf die Klinikmortalität bei Patienten mit hüftgelenknahen Frakturen an einem regionalen Traumazentrum.