ZusammenfassungMotorische Defizite wie Gangstörungen und Schwierigkeiten beim Greifen treten bei vielen Multiple Sklerose (MS)Patienten auf und beeinträchtigen Alltagstätigkeiten oft erheblich. In der Therapie dieser Einschränkungen kommt der Physiotherapie eine zentrale Rolle zu. Die angewandten Verfahren waren lange nur empirisch belegt, auch wurde den Patienten über viele Jahre geraten, physische Aktivität zu meiden. Inzwischen gilt jedoch der förderliche Einfluss von körperlichem Training auf die Verbesserung der Mobilität als unumstritten, die Fatigue reduziert sich sogar. Mittels standardisierter Tests werden die Defizite erfasst und ein individueller Behandlungsplan erstellt. In der Literatur finden Physiotherapeuten Richtlinien, wie Gangstörungen durch Laufband-, Kraftund Gleichgewichtstraining nachweislich verbessert werden können. Evidenzbasierte Therapieoptionen für die Verbesserung des Greifens existieren bisher nur hinsichtlich der Reduktion von Kraftdefiziten und des Intentionstremors.