ZusammenfassungIn der vorliegenden Übersicht wird dargestellt, wie sich klinisch
neurophysiologische Methoden (Nervenleitgeschwindigkeit und Elektromyografie)
und Ultraschalluntersuchungen (US) von peripheren Nerven bei der
Abklärung von hereditären senso-motorischen Neuropathien (HMSN),
der Friedreichschen Ataxie, erworbenen Neuropathien (am Beispiel von Diabetes
mellitus) und traumatischen Nervenläsionen bei Kindern
ergänzen können. Bei allen Formen der HMSN 1 kommt es zu einer
Verlangsamung der Nervenleitgeschwindigkeit. Die Ultraschalluntersuchung zeigt
nur bei HMSN1A eine deutlich vergrösserte
Nervenquerschnittsfläche. Beim M. Friedreich können meist
keine sensiblen Potentiale ausgelöst werden und die US-Resultate sind
variabel. Bei traumatischen Nervenläsionen kann vor allem mithilfe der
US-Untersuchung entschieden werden, ob eine operative Nervenrevision indiziert
ist. Die erworbenen Neuropathien werden am Beispiel der diabetischen Neuropathie
dargestellt. Die US- und die ENG Resultate sind oft abnorm, auch wenn klinisch
keine Neuropathie-Symptome nachweisbar sind.