Neue Reitsportmotive jenseits des klassischen Turniersports

Abstract

Eine empirische UntersuchungHauptbeiträge Nicht erst seit den jüngsten Dopingvorfällen befindet sich der traditionell organisierte Pferdesport in Deutschland in einer Krise (Gross, 2009). In der Bestandserhebung der deutschen Spitzenverbände des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) 2008 hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. (FN) einen Platz einbüßen müssen und rangiert derzeit auf Platz 8. Im Jahr 2007 wurde sie vom Deutschen Alpenverein überholt, der seit 2005 fast 70.000 Mitglieder dazugewonnen hat. Dagegen hat die FN im selben Zeitraum gut 11.000 Mitglieder verloren (DOSB, 2008), obwohl im Zeitraum 2001 bis 2007 die Zahl der Pferdesportler von 2,9 Mio. auf 3,8 Mio. anstieg (AWA, 2007). Dieser positive Entwicklungstrend im Pferdesport findet offenbar weitgehend außerhalb der klassischen Reitvereine statt. Im Gegensatz zu den klassischen Pferdesportvereinen, die in der FN organisiert sind, konnten jün-gere Disziplinen in den vergangenen Jahren in Deutschland hohe Mitgliederzuwächse verzeichnen. In der vorliegenden Studie werden als Vertreter der moderneren Pferdesportdisziplinen das Distanzreiten, das Westernreiten und der Sport mit Islandpferden betrachtet.Der Reitsport (und die ihn betreibende Klientel) hat sich, wie viele andere Sportarten in Deutschland auch, in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Dies hat zur Folge, dass sich Reitvereine und -betriebe auf die Veränderungen der Sportler einstellen müssen. Überdies steht der traditionelle/klassische Reitsport in stetigem Wettbewerb zu anderen Sportarten und Freizeitaktivitäten. Die aktuellen Dopingskandale haben die Situation im Pferdesport weiterhin verschärft (Schade, 2009), so dass die traditionelle Pferdesportbranche zukünftig vor der Aufgabe steht, den klassischen Reitsport für viele Reiter und weitere Interessierte attraktiver zu gestalten und zu vermarkten. Im Hinblick auf den Reitsport liegen für die Nachfragerseite, also den Sportlermarkt, bisher kaum Daten vor (IPSOS, 2003). Insbesondere fehlen Informationen über die verschiedenen Zielgruppen im Bereich des Pferdesports. Durch den verschärften Wettbewerb, nicht nur innerhalb der Reitsportdisziplinen, sondern auch mit anderen Freizeit-und Vergnügungsangeboten und in der Folge sinkender Mitgliederzahlen, ist es für den klassischen Pferdesport von herausragender Bedeutung, kundenorientiert und marktnah zu agieren. Ausgangspunkt dieser Marketingaktivitäten sind dabei die genauen Kenntnisse über die am Markt zu bedienenden Zielgruppen mit ihren individuellen Ansprüchen. Motive des Sporttreibens allgemein wurden u. a. durch das Institut für Demoskopie Allensbach (2001), Gabler (2002) sowie Opaschowski, Pries und Reinhardt (2006) ermittelt. Vergleichbare Arbeiten für den Pferdesport liegen bis auf die IPSOS-Studie (2001) nicht vor. Die Erhebungen der IPSOS-Studie zielen dabei auf den allgemeinen Reitsport ab, ohne die Kunden differenziert zu betrachten. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es daher, genauere Informationen über die Motive der einzelnen Zielgruppen im Pferdesport zu gewinnen...

Between Leisure and Pressure—Veterinarians’ Attitudes towards the Care of Competition Horses in Germany, Austria and Switzerland

“…The questionnaire was developed based on a literature review of relevant articles and empirical studies [7][8][9][10][11][12]15,16]. It was written in German and underwent two pre-tests.…”

“…In recent years, ethical concerns about the use of horses for competitions have been raised in both public [1][2][3][4][5] and academic debates [6][7][8][9][10][11][12][13][14][15][16]. In particular, an incident in which the gelding "Saint Boy" was punched by a coach after refusing a jump during the modern pentathlon competition at the Tokyo Olympics 2021 caused people all over the world to voice anger about animal abuse and welfare issues in equine competitions.…”