Zusammenfassung
Hintergrund Technik-gestützte Bewegungstherapie kann dazu beitragen, die charakteristischen Symptome der oberen Extremitäten infolge eines Schlaganfalls durch die Fähigkeit der neuronalen Reorganisation zu rehabilitieren. Der Roboterball „Sphero 2.0“ wurde als potenziell geeignetes innovatives Exergaming-Instrument festgestellt und zum ersten Mal in der Neurorehabilitation angewendet.
Ziel der Arbeit Das entwickelte Therapiekonzept mit dem Roboterball soll erprobt und mögliche Effekte auf motorische Parameter geprüft werden. Patientenangaben sollen dazu beitragen, den Einsatz in der Rehabilitation zu testen sowie Auswirkungen einer mehrwöchigen Anwendung zu überprüfen. Außerdem wird die technische Eignung des Roboterballs bewertet.
Methoden Zwölf Schlaganfallpatienten (62,3 ± 11,8 Jahre, 170,8 ± 10,9 cm, 82,5 ± 16,6 kg, 6,37 ± 5,53 Monate post-stroke) trainierten an 24 Einheiten in 12 Wochen zweimal pro Woche für 45 min mit dem Roboterball. Bisherige Therapiemaßnahmen wurden ergänzt. Vor und nach der Intervention wurden Greifkraft, unilaterale Geschicklichkeit, Krankheitsempfinden, kognitiver Status sowie Technikaffinität getestet.
Ergebnisse 10 Patienten konnten die Intervention abschließen und erzielten signifikante Verbesserungen der Greifkraft (p = 0,007, d = 0,51) und der unilateralen Geschicklichkeit (p = 0,002, d = 0,44) bei reduziert wahrgenommenen Krankheitsbeschwerden (p = 0,002, d = −1,12). Der Roboterball wurde mit 92,3 ± 2,5 von maximal 100 Punkten als exzellent bewertet.
Diskussion Sehr stark und schwach betroffene Patienten scheinen von den allgemein positiven Ergebnissen weniger zu profitieren als moderat eingeschränkte. Konkrete Verbesserungen im Alltag tragen zur hohen Motivation für das Training mit dem Roboterball bei. Die Therapieinhalte können variabel gestaltet und bei unterschiedlich stark betroffenen Anwendern erfolgreich angewendet werden. Die Ergebnisse sollten im nächsten Schritt mit weiteren Patienten im Crossover-Design überprüft werden.