Die Erkenntnisse nach erstmaliger Anwendung des Roboterballs ?Sphero 2.0? in der Schlaganfallrehabilitation sind zugleich aufschlussreich und vielversprechend. Das innovative Therapiekonzept wurde als willkommene, ansprechende Erg?nzung zu bekannten Verfahren akzeptiert. Unterhaltsame, variabel gestaltbare Spiele erm?glichen den Patienten einen intuitiven Zugang zu Technologien, mit denen sie motorisch und kognitiv anspruchsvolle Aufgaben l?sen, die zugleich bestehende Defizite sinnvoll therapieren. Durch Spa? an Bewegung und Therapie k?nnte die Compliance positiv beeinflusst werden.
Zusammenfassung Hintergrund: Steigende Lebenserwartung im Kontext des demografischen Wandels sowie entwickelte Diagnose- und Versorgungsstrukturen f?hren zu abnehmenden Inzidenz- und Mortalit?tsraten, gleichzeitig jedoch zu h?herer Pr?valenz des Schlaganfalls in westlichen Industrienationen. Aktuelle Entwicklungen von Sensor-basierten Rehabilitationssystemen dienen als Erg?nzung zu konventionellen Verfahren. Die Erfassung von Bewegungsdaten sowie die Verarbeitung und Ausgabe der Daten als Nutzerfeedback erm?glichen die Konzeption neuer, motivierender Schlaganfall-Therapiekonzepte. Ziel der Arbeit: Dieser ?bersichtsartikel untersucht Sensor-gest?tzte Rehabilitationssysteme bez?glich ihres therapeutischen Effekts bei Schlaganfallpatienten. Dar?ber hinaus sollen die differente Systemarchitektur sowie deren Zielstellung vorgestellt werden. Dabei finden Interventionsdauer sowie H?ufigkeit und L?nge der Trainingseinheiten Ber?cksichtigung. Methoden: Nach Literaturrecherche wurden 10 Systeme eingeschlossen und differenziert analysiert. Der Effekt wurde ?ber das modifizierte Cohen?s d operationalisiert und zudem in prozentualer Relation zum maximalen Assessment Score sowie zum Ausgangswert berechnet. Ergebnisse: Die Erfassung von Bewegungsdaten erfolgt mit Inertialsensoren, optoelektronischen Systemen sowie 3D-Magnetometern. Im Mittel wurden 14?5,75 Probanden im Alter von 58,55?5,8 Jahren untersucht. Die Patienten waren 467,05?570,39 Tage post-stroke und trainierten ?ber einen Zeitraum von 4,75?3,23 Wochen, in 4,3?0,82 Einheiten pro Woche f?r jeweils 48?29,83?min. Es konnten kleine bis sehr gro?e Effekte (dmod=0,22?5,88) festgestellt werden. Diskussion: Schlaganfallpatienten profitieren in unterschiedlichen Phasen nach Apoplex vom jeweiligen Rehabilitationssystem. Es kann kein klarer Ursache-Wirkung Zusammenhang zwischen Dauer der Intervention sowie der Trainingseinheit und dem therapeutischen Effekt festgestellt werden. Systematische Untersuchungsans?tze hinsichtlich der optimalen Belastungsdosierung beim jeweiligen Patientenkollektiv stehen noch aus. Klinisch relevante motorische Funktionseinschr?nkungen bestehen noch Jahre nach dem Insult, was den langfristigen Therapiebedarf im h?uslichen Umfeld unterstreicht. Aus den Ergebnissen ergeben sich erste Ans?tze zur Beurteilung der Eignung der Sensor-gest?tzten Schlaganfallrehabilitation.
Background Stroke is associated with motor impairments of the upper extremities. The defining goal of rehabilitation is independent execution of activities of daily living. New therapy procedures use different hardware components to implement digital therapy contents. These can be useful complements to established therapy protocols. Objectives The aim of this study was to examine the effect of movement therapy with a robotic ball on motor function parameters in stroke patients. Materials and Methods 25 patients (60.0±10.0 years, 172.5±13.8 cm, 79.5±13.8 kg, 89.8±72.6 months post-stroke) took part in this crossover study. The intervention and control periods comprised 12 weeks each. Training with the robotic ball was done in addition to standard therapy two times a week for 45 min each. Different game activities were carried out with the help of a tablet and a smartphone. Results Isometric grip strength improved by 4.5±3.6 kg (p=0.000), and unilateral dexterity increased by 7.5±6.3 successful tries (p=0.000) in the round block test. The self-reported disabilities of the arm, shoulder and hand were assessed using the QuickDASH questionnaire and showed improvements by 12.4±13.0 points (p=0.001). Conclusions Additional therapy using the robotic ball improved upper extremity motor function and self-perceived health status in chronic stroke patients. However, performance stagnated when standard therapy was implemented alone. Moderately affected patients seem to benefit the most. The presence of very severe motor or cognitive symptoms led, in part, to some dropouts. The results need to be verified using larger patient populations.
Zusammenfassung Hintergrund Technik-gestützte Bewegungstherapie kann dazu beitragen, die charakteristischen Symptome der oberen Extremitäten infolge eines Schlaganfalls durch die Fähigkeit der neuronalen Reorganisation zu rehabilitieren. Der Roboterball „Sphero 2.0“ wurde als potenziell geeignetes innovatives Exergaming-Instrument festgestellt und zum ersten Mal in der Neurorehabilitation angewendet. Ziel der Arbeit Das entwickelte Therapiekonzept mit dem Roboterball soll erprobt und mögliche Effekte auf motorische Parameter geprüft werden. Patientenangaben sollen dazu beitragen, den Einsatz in der Rehabilitation zu testen sowie Auswirkungen einer mehrwöchigen Anwendung zu überprüfen. Außerdem wird die technische Eignung des Roboterballs bewertet. Methoden Zwölf Schlaganfallpatienten (62,3 ± 11,8 Jahre, 170,8 ± 10,9 cm, 82,5 ± 16,6 kg, 6,37 ± 5,53 Monate post-stroke) trainierten an 24 Einheiten in 12 Wochen zweimal pro Woche für 45 min mit dem Roboterball. Bisherige Therapiemaßnahmen wurden ergänzt. Vor und nach der Intervention wurden Greifkraft, unilaterale Geschicklichkeit, Krankheitsempfinden, kognitiver Status sowie Technikaffinität getestet. Ergebnisse 10 Patienten konnten die Intervention abschließen und erzielten signifikante Verbesserungen der Greifkraft (p = 0,007, d = 0,51) und der unilateralen Geschicklichkeit (p = 0,002, d = 0,44) bei reduziert wahrgenommenen Krankheitsbeschwerden (p = 0,002, d = −1,12). Der Roboterball wurde mit 92,3 ± 2,5 von maximal 100 Punkten als exzellent bewertet. Diskussion Sehr stark und schwach betroffene Patienten scheinen von den allgemein positiven Ergebnissen weniger zu profitieren als moderat eingeschränkte. Konkrete Verbesserungen im Alltag tragen zur hohen Motivation für das Training mit dem Roboterball bei. Die Therapieinhalte können variabel gestaltet und bei unterschiedlich stark betroffenen Anwendern erfolgreich angewendet werden. Die Ergebnisse sollten im nächsten Schritt mit weiteren Patienten im Crossover-Design überprüft werden.
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