Aufgrund der großen biologischen und industriellen Bedeutung von Aminen werden seit vielen Jahren Synthesemethoden gesucht, die einen möglichst einfachen Zugang zu dieser Substanzklasse ermöglichen. Hierbei sind die Hydroaminierung von Alkinen und Alkenen [1] sowie die metallkatalysierte Hydroaminoalkylierung von Alkenen [2][3][4][5][6][7] als 100 % atomökonomisch verlaufende Reaktionen von besonderem Interesse, da sie einfache Substrate unter C-N-bzw. C-C-Bindungsbildung direkt in komplexe Zielmoleküle überführen. Bei der Hydroaminoalkylierung von Alkenen wird die a-C-H-Bindung eines primären oder sekundären Amins aktiviert und an eine C-C-Doppelbindung addiert, wodurch die Amine in der a-Position zum N-Atom alkyliert werden. Während hierfür als Katalysatoren zunächst nur einfache Ta-Verbindungen zum Einsatz kamen, [3,4] gelangen kürzlich bereits erste enantioselektiv verlaufende Reaktionen unter Verwendung von Ta-Amidat-Katalysatoren.[5] Eine weitere Klasse von geeigneten Katalysatoren stellen die Komplexe der Gruppe IV dar, [6,7] wobei Zr-Katalysatoren nur für intramolekulare Reaktionen unter Verwendung primärer Aminoalkene eingesetzt wurden. [7] Demgegenüber eignen sich Ti-Katalysatoren wie [Ti(NMe 2 ) 4 ] und [TiBn 4 ] (Bn = Benzyl) sowohl für intra-als auch für intermolekulare Hydroaminoalkylierungen, und sie weisen eine erhöhte katalytische Aktivität auf.[6] Vergleicht man die bislang verfügbaren Daten über intermolekulare Hydroaminoalkylierungen von 1-Alkenen, so fällt auf, dass bei Verwendung von Ti-Komplexen zwei Regioisomere (verzweigt und linear, Schema 1) erhalten werden, während sich in Gegenwart von Ta-Komplexen ausschließlich das verzweigte Regioisomer bildet. Weiterhin auffällig an allen publizierten Studien zur intermolekularen Hydroaminoalkylierung von Alkenen ist, dass mit Styrolen bislang keine effizienten Umsetzungen beschrieben worden sind.[