Während der Sowjet-Ära wurde von mehreren Orten der Randbezirke von Kabul (Afghanistan) berichtet, an denen ein erhöhtes Level an Umweltradioaktivität gefunden worden war. Heutzutage sind diese Gegenden mit Wohnhäusern überbaut. Im Rahmen dieser Arbeit wurden von diesen Orten in drei Probenahmekampagnen, insgesamt 51 Boden-und Gesteinsproben, sowie 51 Wasserproben (zur universellen Nutzung durch die Anwohner) genommen und der Gehalt an primordialen Isotopen und Tochternukliden der entsprechenden Zerfallsketten gemessen, sowie Rückschlüsse auf eine mögliche anthropogene Kontamination gezogen. Für die Analyse der Gesteins-und Bodenproben wurde primär die Gamma-Spektroskopie eingesetzt. Die Analyse der Wasserproben geschah vornehmlich durch ICP-MS und ICP-OES-Techniken. Des Weiteren wurden Alpha-Spektroskopie, µ-XRD, PXRD, TOF-SIMS und LSC-Techniken verwendet um die Daten aus den Untersuchungen mittels Gammaspektroskopie und ICP-MS zu verifizieren. Die Aktivitätskonzentrationen in Boden und Gestein lagen, für Uran, Thorium und Kalium jeweils in den Bereichen von 160 bis 28600 Bq/kg, 73 bis 383000 Bq/kg und 270 bis 24600 Bq/kg. Die Gesamtheit der Messmethoden zeigte keinerlei Auffälligkeit der untersuchten Proben in Bezug auf das natürliche Gleichgewicht der Radionuklide, sondern zeigte dass die erhöhte Radioaktivität auf thoriumhaltige Cheralitminerale zurückzuführen war. Die Konzentrationen von Uran und Thorium im Wasser reichten jeweils von 0,01 ppb bis 26 ppb, sowie von 2 ppb bis 150 ppb. Es wurden keine erhöhten Gehalte an Blei und Radium im Wasser detektiert. Der Großteil der untersuchten Wasserproben ist für den Verzehr unbedenklich, einige Proben wiesen jedoch Elementkonzentrationen oberhalb der, von nationalen und internationalen Behörden empfohlenen Werte auf. Um das Gefährdungspotential durch erhöhte Umgebungsstrahlung in den Wohnräumen näher zu untersuchen, wurde die Radon-Gas Konzentration in acht Kellern, vier Wohnzimmern und vier bewohnten Höhlen an verschiedenen Orten in Kabul und Panjsher, Afghanistan, mit Hilfe acht neu entwickelter Radon-Expositions-Messgeräte, des Helmholtz-Zentrums München, gemessen. Die Messungen fanden in zwei Phasen, von je einer Woche, sowie einem Jahr Messzeit statt. In der ersteneinwöchigen-Phase lagen die durchschnittlichen Aktivitätskonzentrationen zwischen 6 und 120 Bq/m³ in den Kellerräumen, sowie zwischen 25 und 139 Bq/m³ in den Höhlen. In der Zweitenein Jahr dauernden-Phase