Bei der molekulare Charakterisierung von organischen Materialien in Proben von Kunstwerken und historischen Objekten wird traditionell die qualitative und quantitative Analyse mittels HPLC und GC durchgeführt. Heutige Ansätze, basierend auf analytischer Pyrolyse, ermöglichen die Analyse von Proben ohne chemische Vorbehandlung. Die Pyrolyse, die bisher oft als Screening‐Methode angesehen wurde, birgt bisher unerkannte Möglichkeiten dank jüngster Entwicklungen in der instrumentellen Analytik. Organische Materialien makromolekularer Natur oder solche, die während des Trocknens und Alterns polymerisieren, können nun besser untersucht werden. Farbschichten und archäologische organische Substanzen beinhalten oft als Hauptbestandteil unlösliche und chemisch nicht‐hydrolisierbare Bestandteile, die durch GC und HPLC nicht zugänglich sind. Bis zum heutigen Tage haben sich die wissenschaftlichen Untersuchungen organischer Bestandteile von Kunstgegenständen und historischen Objekten vor allem auf die löslichen Nebenbestandteile beschränkt. Dieser Kurzaufsatz präsentiert die jüngsten Fortschritte bei qualitativen und semiquantitativen Analysen von organischen Materialien in Kulturgütern, basierend auf analytischer Pyrolyse gekoppelt mit Massenspektrometrie.