Zusammenfassung
Obschon Hadrians Reisen immer die Aufmerksamkeit der Forschung auf sich gezogen haben, machen neue Quellenfunde eine neue, gründliche Untersuchung der kaiserlichen Route, aber auch von Hadrians Absichten und Ziele nötig; auch die Reaktionen der Provinzialen erscheinen so in neuem Licht. Zunächst werden Kriterien für einen persönlichen Besuch des Kaisers in den Provinzen erarbeitet, um vor diesem Hintergrund neugefundene Inschriften und Münzen in den historischen Kontext einzuordnen. Im Folgenden wird die Route, die der kaiserliche Tross 131 von Ägypten über Syrien und das westliche Kleinasien nach Nordgriechenland genommen hat, diskutiert; in diesem Zusammenhang ist die Gründung des Antinoos-Kultes ebenso von besonderer Bedeutung wie die Frage nach den Gründen von Hadrians Beliebtheit unter den Provinzialen. Obschon dieser Teil der Reise bisher als besonders schlecht dokumentiert galt, schließt sich nun die Lücke zwischen dem bekannten Besuch des Kaisers in Ägypten und seinem letzten Aufenthalt in Athen.