Ein molekular definierter Kupferacetylidcluster mit N-heterocyclischen Carben-Steuerliganden (NHC) wurde zum ersten Mal unter sauren Reaktionsbedingungen hergestellt. Dieser Cluster ist der erste molekulare Kupferacetylid-Komplex, der eine hohe Aktivität in der Kupfer-katalysierten AzidAlkin-Cycloaddition aufweist, bei Essigsäurezusatz sogar bei À5 8 8C. [3] und oxidative Kupplungsreaktionen, wie sie von Glaser, [4] Hay, [5] Eglinton [6] sowie von Cadiot und Chodkiewicz entwickelt wurden. [7] Die Forschungsgruppen von Meldal und Sharpless haben die Kupfer-katalysierte Azid-Alkin-Cycloaddition (CuAAC) entdeckt, [8,9] die als eine der wichtigsten Beispiele für KlickReaktionen bekannt wurde,u nd die sowohl in der präpara-tiven organischen Chemie,d er Polymerwissenschaft, der Materialchemie und vor allem in Biokonjugationsreaktionen sehr häufig angewendet wird.[10] Kupferacetylide treten als Intermediate sowohl in Kupfer-vermittelten als auch in Kupfer-katalysierten Umsetzungen von terminalen Alkinen auf.D ie Koordination von mehr als einem Kupfer(I)-Ion an das Acetylid-Anion erhçht die Acidität des terminalen AlkinSubstrats drastisch um etwa zehn Grçßenordnungen. [11,12] Kupfer(I)-Komplexe mit N-heterocyclischen Carbenen als Steuerliganden oder mit Carboxylatliganden sind die nach heutigem Wissensstand aktivsten CuAAC-Katalysatoren. [13][14][15] Die Isolierunge ines molekular definierten und katalytisch aktiven NHC-Kupferacetylid-Komplexes oder -Clusters aus einem Kupfercarboxylat-Vorläufer ist somit ein wichtiges Ziel. In Bezug auf den Mechanismus der CuAACReaktion deuten viele experimentelle Resultate auf die Beteiligung von zwei Kupfer(I)-Ionen im geschwindigkeitsbestimmenden Schritt hin (Schema 1).Das Postulat eines einkernigen Reaktionswegs ist inkompatibel mit den folgenden experimentellen Ergebnissen: 1) einem Geschwindigkeitsgesetz mit einer Abhängigkeit zweiter Ordnung von der Kupfer(I)-Konzentration, [16] 2) einer nur langsamen stçchiometrischen Reaktion eines einkernigen NHC-Kupferacetylid-Komplexes mit einem Organoazid unter Bildung eines dann isolierten Tr iazolidkomplexes, [17] 3) der überlegenen katalytischen Aktivität von Dikupferkomplexen, [13] 4) der entscheidenden katalytischen Rolle von exogenem Kupfersalz bei Verwendung eines einkernigen Kupferacetylids, [18] 5) einer Studie mit Kupferisotopenmarkierung [18] und 6) durch Massenspektrometrie nachgewiesene wichtige Dikupfer-Intermediate. [19] Tr otz dieser experimentellen Daten und theoretischer Erklärungsmodel-le [20,21] zugunsten eines zweikernigen CuAAC-Mechanismus