Zusammenfassung
Ziel der Studie Als dysfunktionale Atemmuster (DAM) werden Abweichungen
vom physiologischen Atemmuster bezeichnet. DAM scheinen mit einer geringeren
Asthmakontrolle verbunden zu sein. Bisher ist unklar, welchen Einfluss eine
stationäre Rehabilitation auf diese Problematik nehmen kann. Ziel dieser
Arbeit ist es, den Effekt einer pneumologischen Rehabilitation (PR) auf DAM zu
untersuchen.
Methodik Die Daten basieren auf einer randomisierten kontrollieren Studie
mit Wartekontrollgruppe. Die Interventionsgruppe (IG) erhielt 4 Wochen nach
Antragsbewilligung eine PR, die Kontrollgruppe (KG) nach 5 Monaten.
Dysfunktionale Atmung wurde mittels Nijmegen-Questionnaire (NQ) erfasst. Werte
≥ 23 Punkte weisen auf ein existentes DAM hin. Verglichen werden
Werte zu Reha-Ende (T2) und nach drei Monaten (T3) (Kovarianzanalyse).
Ergänzend wurde eine Moderatoranalyse durchgeführt, um zu
prüfen, ob der Effekt der PR mit den Ausgangswerten des NQ-Score
zusammenhängt.
Ergebnisse Zwischen IG (n=202) und KG (n=210) finden sich
signifikante Unterschiede im NQ-Score zu T2 (AMD=10,5; 95%CI [9;
12]; d=1,4; p<0,001) und zu T3 (AMD=5,8; 95%CI
[4,3; 7,3]; d=0,8; p<0,001). Es zeigt sich ein
Interaktionseffekt zwischen der Differenz im NQ-Score der Gruppen zu T2 und dem
Ausgangswert zu T0 (b=5,6; 95%CI [2,2; 11,9]; p<0,001).
Zu T3 ist dieser Interaktionseffekt nicht mehr nachweisbar (b=4,5;
95%CI [−3,1; 14,1]; p=807).
Schlussfolgerung Die stationäre, multimodale und
interdisziplinäre PR geht sowohl zum Entlassungszeitpunkt als auch 3
Monate danach mit einer signifikanten und klinisch relevanten Verbesserung der
DAM einher. Kurzfristig profitieren Patienten mit bestehenden DAM mehr von der
PR als Patienten ohne DAM.