Sprache (CoL) der LMU München. Die Verfasserin dankt der Koordination der CoL für die die Unterstützung, insbesondere zum Ende der Promotionszeit, den Hochschullehrern für den fachlichen Mehrwert eines interdisziplinären Promotionsprogrammes und den Mit-Promovierenden für die Gemeinschaftlichkeit. Darüber hinaus gilt den gesamten Mitarbeitern des Institutes für Finnougristik/Uralistik der LMU München inklusive der ehemaligen Mitarbeiter ein herzliches Dankeschön für Beistand, Unterstützung und das angenehme Forschungsklima. Besonders bedanke ich mich bei meiner Familie und meinen Freunden, die mich auf dem langen und nicht immer einfachen Weg zur Fertigstellung dieser Arbeit begleitet, motiviert und unermüdlich unterstützt haben, und den Electric Boys, Ringo Franco & Co. für den Soundtrack dazu. München, Januar 2019 Gwen Eva Janda 2 Zu den sogenannten Izafet-Konstruktionen siehe Kapitel 5.2.2.1. 3 Zur Definitheit und zu Possessivsuffixen siehe Kapitel 3.4. 4 Zum Forschungstand siehe Kapitel 2. 5 Beispiele, welche nicht aus dem Korpus der vorliegenden Arbeit stammen, wurden ebenfalls in IPA transliteriert und die Glossierung angepasst, sofern nicht anders angegeben. Zu Notation und Glossierung siehe Kapitel 4. 6 Zur Konstruktion PostP-Px siehe Kapitel 5.1.3. 1. Forschungsgegenstand 1.1 Die ugrischen Sprachen Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Funktionen von Possessivsuffixen in ugrischen Sprachen. Hierzu zählen das Ungarische (mit ISO 639-3 code »hun«)13 sowie die beiden ob-ugrischen Sprachen Chantisch (mit ISO 639-3 code »kca«, ältere und Fremdbenennung Ostjakisch) und Mansisch (mit ISO 639-3 code »mns«, ältere und Fremdbenennung Wogulisch). Gemeinsam bilden alle drei Sprachen den ugrischen Zweig der uralischen Sprachfamilie. Die Trennung zwischen Ungarisch und Ob-Ugrisch erfolgte schon ungefähr im fünften bis siebten Jahrhundert v. Chr. (Keresztes 1998: 389), sodass zwar heute noch gemeinsame typologische Züge und Ähnlichkeiten im Grundwortschatz auszumachen sind, eine gegenseitige Verständigung-auch nicht innerhalb der ob-ugrischen Sprachen-jedoch nicht möglich ist. 1.1.1 Typologie der ugrischen Sprachen Die ugrischen Sprachen sind-wie die meisten uralischen Sprachen-typologisch gesehen vorwiegend agglutinierende SOV-Sprachen mit einer entsprechenden Vielzahl von Suffixen. Aufgrund der Vokalharmonie im Ungarischen und in einigen ob-ugrischen Dialekten sowie prosodisch bedingten Vokalwechseln bzw.-reduktionen weisen die Suffix-Paradigmen dazu eine Vielzahl an Allomorphen auf (verglichen Comrie 1988: 452f.). Die nominalen Kategorien sind Numerus (Singular und Plural im Ungarischen, zusätzlich Dual im Ob-Ugrischen), Kasus und Person; letztere wird durch das Paradigma der Possessivsuffixe ausgedrückt. Die Anzahl der Kasussuffixe unterscheidet sich von Sprache zu Sprache und sogar dialektal: Während dem Ungarischen je nach Definition bis zu 31 Kasus attestiert werden, weist zum Beispiel das Nord-Chantische lediglich drei Kasus auf (zu den typologischen Besonderheiten und Unterschieden der chantischen Dialekte s...