Burgund, Katalonien), den Generalstaaten und dem Heiligen Römischen Reich. Konflikte und Neuordnungen in den Aussenbeziehungen der europäischen Mächte ergaben sich ausserdem etwa mit der Aufhebung des Edikts von Nantes (1685), mit der Revolution in England (1688) sowie mit dem für Österreich-Habsburg erfolgreich ausgehenden Türkenkrieg (1683-1699). Die Zeit zwischen dem Tod Philipps IV. und jenem Karls II. (1665-1700) ist von einem (bereits Jahrzehnte davor eingeläuteten) politischen Niedergang Spaniens gekennzeichnet. Philipp IV. hinterliess seinem Sohn und Erben ein Reich, welches die «innenpolitischen» Krisen um die Jahrhundertmitte -so die Aufstände in Neapel, Katalonien, Portugal und Flandern -überwunden und mit dem Pyrenäenfrieden von 1659 die kriegerischen Auseinandersetzungen mit Frankreich beendet hatte. Dennoch wurde in den darauffolgenden Jahren rasch deutlich, dass der Sonnenkönig den «Rey Planeta», den «Planeten-König» Philipp IV., ersetzt hatte und dass Frankreich sich zur neuen Hegemonialmacht in Europa entwickeln würde. Der aussenpolitische Machtverlust Spaniens koinzidierte überdies mit einer innenpolitischen Schwäche, die von Machtkämpfen der bedeutenden Adelsclans am Hof geprägt war. 5 In Madrid fehlte eine Figur, welche die Regierungsgeschäfte mit starker Hand hätte lenken können. Vielmehr begleiteten am spanischen Hof zwei starke Faktionen, eine profranzösische und eine prohabsburgisch-österreichische, das Warten Europas auf das Aussterben der spanischen Habsburger-Linie. Mariana de Austria, die bis zum Tod ihres Ehemanns Philipp IV. von den Regierungsgeschäften ferngehalten worden war, trug während ihrer Regentschaft (bis 1675) einen Machtkampf mit einem unehelichen Sohn Philipps IV., Don Juan de Austria, aus. 6 Weder Mariana noch der physisch schwache Karl II. mit seiner Entourage waren imstande, die Zügel der Regierungsgeschäfte fest in Händen zu halten. Das polisynodale System des kastilischen Staatsaufbaus erschwerte zudem eine deutliche Kompetenzzuordnung, 7 was im Fall eines schwachen Hauptes die Effizienz und Effektivität der Administration lähmen konnte. Aufstände in verschiedenen Reichsgebieten, insbesondere in Messina im Vizekönigreich Sizilien (1674-1678), brachten die Machtbalance immer wieder aus dem Gleichgewicht. 8 Ziel der am Hof präsenten Parteien war es letztlich, das Testament Karls II. zu ihren eigenen Gunsten zu beeinflussen; zwischen dem