ZusammenfassungDie Erwerbstätigenquote von Frauen ist in den letzten Jahrzehnten international wie auch in Deutschland merklich angestiegen, wohingegen das klassische Male Breadwinner Model zunehmend erodiert. Vor diesem Hintergrund hat die Studie zum Ziel, das gesellschaftliche Ansehen der zahlenmäßig geringer werdenden Gruppe von Hausfrauen, deren Haupttätigkeit in der Haus- und Familienarbeit liegt, mit aktuellen Befragungsdaten zu untersuchen. Die Analysen gehen zum einen der Frage nach, wie hoch das Ansehen generell von der Bevölkerung in Deutschland eingestuft wird und zum anderen, ob sich die Wahrnehmungen anhand von ausgewählten soziodemografischen Merkmalen systematisch unterscheiden. Die empirischen Befunde zeigen, dass das Ansehen von Hausfrauen in Deutschland im Allgemeinen höher eingeschätzt wird als das von Arbeitslosen sowie von Helfertätigkeiten, aber auch geringer als das Ansehen von beruflichen Tätigkeiten auf Fachkräfteniveau. Darüber hinaus variieren die Beurteilungen zum Hausfrauenprestige signifikant danach, welcher sozialen Gruppe (Geburtskohorte, Ausbildungsniveau, Erwerbsbeteiligung, Geschlecht) die Befragten angehören. Weiterführende Analysen von Interaktionseffekten verdeutlichen ferner ein differenziertes Zusammenspiel der Variable Geschlecht mit anderen Gruppenmerkmalen. Der Beitrag schließt mit einer ausführlichen Diskussion der Ergebnisse sowie einem Ausblick auf zukünftige Forschung.