Die Selektivitat der Ionendurchlassigkeit durch Membrankanale wird in erster Linie durch die engste Stelle der Kanalpore, den Selektivitatsfilter, bestimmt. Das Verhaltnis von elektronischer Feldstarke am Filter und der Dehydratisierungsenergie der hindurchtretenden Ionen bestimmt das AusmaB der Dehydrati-sier~ng[~I. Insbesondere der fur die Selektivitat bei spannungskontrollierten K + -1onenkanalen verantwortliche Mechanismus ist ausfiihrlich diskutiert worden. Dabei wird im allgemeinen angenommen, daB der fur K+-Ionen selektive Filter aus einem von vier Tyrosinresten gebildeten ,,aromatischen Kafig" besteht. Dieser bewirkt ein schwaches elektrisches Feld, das die vollstandige Dehydratisierung von K+-, nicht aber von Na+-Ionen ermoglicht. Folglich konnen die Kf-Ionen den Filter passieren, nicht jedoch die Na+-Ionen. Die n-Elektronen der Arylreste tragen wahrscheinlich durch anziehende n-Kationen-Wechselwirkungen zu einer Verringerung der Potentialbarriere fur den Durchtritt der K+-Ionen beit'']. Dieser Mechanismus kann auch die von uns beobachtete Selektivitat von 1 a-Kanalen erklaren. Die engste Stelle der ionenleitenden Pore in 1 a wird von den vier Resorcinringen rnit einem schwachen elektrischen Feld) gebildet. Diese Offnung wird als gerade grol3 genug angesehen nackte K+-Ionen (Y = 1.33 A) passieren zu lassen, nicht aber die etwas grol3eren Rb+-Ionen (Y = 1.47 A). Nach Molekiildynamiksimulationen ahnelt die GroBe der Offnung von 1 a etwa der Pore von p-tert-Butylcalix[4]arentetraamid, das den Durchtritt von K+-Ionen nicht aber von Cs+-Ionen ( I = 1.69 A) zulaDt['21.Erstmals gelang also ein selektiver Ionentransport durch eine Membran-Doppelschicht iiber einen Kanalmechanismus mit einem einfachen und stabilen synthetischen Molekiil. dessen Dimer die essentiellen biologischen [9] a) sowie fur Peptidkanale, die einen Typ von Leitfahigkeit zeigen: d) M. Montal, M. S. Montal,