Orofaziale Behandlung von „Overhead Athletes“ mit langwierigem Schulterproblem (GIRD-Syndrom) – Multidisziplinäre Zusammenarbeit zwischen spezialisiertem Manualtherapeuten und Zahnarzt

Abstract

Zusammenfassung Viele ?Overhead Athletes? leiden am Glenohumeral Internal Rotation Deficit Syndrome (GIRD; glenohumerales Innenrotationsdefizit). Die persistierenden Schulterbeschwerden werden durch ?berbelastung im oberen Quadranten verursacht. Bislang ist der Einfluss der orofazialen Region und der dentalen Okklusion auf die (motorische) Funktion bei den betroffenen Patienten nicht systematisch erforscht. Diese Fallserie untersuchte bei (semi)professionellen Overhead Athletes die Einschr?nkung ihrer Innen- und Au?enrotation sowie der statischen Kraft in 4 Bewegunsrichtungen. Aufgrund der Resultate wurde aus der 1. Gruppe eine 2. Gruppe gebildet, die 3 manualtherapeutische Behandlungen und anschlie?end eine Dentalschiene erhielt. Die multidisziplin?re Behandlung durch den Zahnarzt und einen (spezialisierten) Manualtherapeuten reduzierte signifikant die Beschwerden und Dysfunktionen. Eine orofaziale klinische Diagnose nach den Richtlinien der Diagnostic Criteria/Temporomandibular Dysfunctions (DC/TDM) und der okklusale kin?sthetische Sensibilisierungstest (OKST) scheinen prognostische Indikatoren f?r die Behandlung des GIRD-Syndroms zu sein.

Einfluss dentaler Okklusionsveränderungen auf die Rehabilitation eines glenohumeralen Innenrotationsdefizits (GIRD) bei Profivolleyballern

“…Bereits in einer vorangegangenen Studie von von Piekartz und Ruinemans [7] wurde der Zusammenhang zwischen dem Kiefergelenk und der Schulterregion (GIRD) bei semiprofessionellen Überkopfsportlern untersucht. Es handelte sich um eine Pilotstudie ohne Kontrollgruppe.…”

“…Eine weitere mögliche Erklärung könnte, zusätzlich zum dentalen Aufbiss-Behelf, das Fehlen einer Kiefergelenksbehandlung sein. In der vorangegangenen Studie von von Piekartz und Ruinemans [7] erhielten die Probandinnen zum angefertigten Aufbiss-Behelf eine Kiefergelenksbehandlung der auffälligsten Zeichen von spezialisierten Physiotherapeuten in craniomandibuläre Dysfunktionen der Craniofacial Academy (CRAFTA ® ). In der Studie profitierten insbesondere die Probandinnen von der Kiefergelenksbehandlung und dem angefertigten Aufbiss-Behelf, die zum vorhandenen GIRD auch Schmerzen im kraniomandibulären Gebiet angaben.…”

“…Dazu wären weitere Untersuchungen notwendig. In der Studie von von Piekartz und Ruinemans [7] wurde eine Dauerschiene angefertigt, was erklären kann, weshalb bei dieser Untersuchung die Resultate so positiv ausgefallen sind.…”

Hat eine kurzfristige dentale okklusale Veränderung Einfluss auf das zervikale physiologische Bewegungsausmaß bei gesunden Probanden?

“…Zudem besteht klinische Evidenz, dass okklusale Manipulationen bei bestimmten okklusalen Profilen deutliche motorische Veränderungen bewirken. So vergrößert sich bei Sportlern mit einer glenohumeralen Dysfunktion bei okklusaler Manipulation deutlich die passive glenohumerale Innen-und Außenrotation [23].…”

“…Möglicherweise haben kurzfristige Veränderungen der Okklusion darüber hinaus auch einen direkten Einfluss auf Bewegungsdysfunktionen der Wirbelsäule [15,18,22,23].…”