Professor Jean Tiroujlet gewidmetSeit 1980 hat sich parallel zur organischen Elektrokatalyse die Anwendung der Elektrokatalyse auf Reaktionen der Organoiibergangsmetallverbindungen explosionsartig entwickelt. Seit Feldberg 197 I die theoretischen und experimentellen Grundlagen erarbeitet hatte (ECE-Mechanismus), wurde die Elektrokatalyse dank schneller elektrochemischer Techniken auf eine Reihe von Organometallreaktionen, wie Isomerisierung, Ligandenaustausch, Chelatisierung, Zersetzung, CO-Insertion und -Eliminierung, angewendet. Meistens wurden bisher entweder mit oxidierenden Agentien (oder einer Anode) gestartete Austauschreaktionen von N-Donor-gegen P-Donorliganden in einkernigen Verbindungen oder der durch reduzierende Agentien (oder eine Kathode) gestartete Austausch von CO-Liganden gegen P-Donorliganden in Clustermolekulen untersucht. Die praparativen Aspekte der Elektrokatalyse haben sich in der Clusterchemie erstaunlich entwickelt, und es deutet alles darauf hin, da8 es sich hier um eine sehr niitzliche Technik handelt. In dieser Ubersicht werden zunachst das Prinzip und die Charakteristika der Elektrokatalyse in der Organoiibergangsmetallchemie herausgearbeitet. Daran anschliefiend werden die verfiigbaren effizienten Starterreagentien vorgestellt und die bisher untersuchten Systeme beschrieben. Die Betonung liegt dabei auf dem Vergleich zwischen Oxidation und Reduktion als Startreaktion, ihrem EinfluB auf die Lange des Elektrokatalysecyclus und auf die ,,Coulomb-Ausbeute" sowie dem Dualismus Elektrochemie/Redoxreagentien.