ZusammenfassungDas Sjögren-Syndrom ist eine chronische Autoimmunerkrankung mit Beteiligung der Tränen- und Speicheldrüsen. Durch lymphozytäre Infiltration und sekundäre Destruktion des exokrinen Drüsengewebes kommt es zur Sicca-Symptomatik. Es handelt sich um eine der 3 häufigsten Autoimmunerkrankungen mit einer Prävalenz von 0,03–2,1%, abhängig von Alters- und Populationsgruppen sowie der angewandten Diagnostik-Kriterien, und betrifft deutlich häufiger Frauen (ca. 10:1) 1
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3. Neben der charakteristischen Sicca-Symptomatik leiden viele Patienten unter systemischen Manifestationen wie z. B. Arthralgien, seltener Hautvaskulitis, interstitieller Lungenerkrankung oder Nierenbeteiligung.Nicht-steroidale Antirheumatika, Kortikosteroide und Immunsuppressiva werden zur Therapie dieser Komplikationen angewandt während die Sicca-Symptomatik meist lokal-symptomatisch behandelt wird. Das Risiko der Entwicklung eines malignen Lymphoms ist beim Sjögren-Syndrom erhöht. Ein Großteil der Patienten leidet außerdem unter einer ausgeprägten Abgeschlagenheit (Fatigue) 4, die das subjektiv schwerwiegendste Symptom darstellen kann. Die Prävalenz von depressiven Störungen ist ebenfalls erhöht 5. Auch wenn neue therapeutische Angriffspunkte und B-Zell-gerichtete Therapien, die sich derzeit in klinischer Testung befinden, auf eine Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten hoffen lassen, bleibt die Heterogenität des Krankheitsbildes und der Symptome eine Herausforderung in Klinik und Forschung.