Crystals of KIO3 show the space-group symmetry PI at room temperature. The lattice constants being: a = 8.923 Â, 6 = 8.942 Â, c = 7.709 Â, α = 54.4° β = 125.3°, γ = 90.6°. In this structure, which belongs to the perowskite typ, two types of IOg-octahedral chains could be distinguished, the straight ones alternating with those which are somewhat twisted. This arrangement gives use to a pseudo-monoclinic symmetry, which becomes true if the crystals are heated to 72.5°C, the space group being Cm. At 212°C they transform to a 2 rhombohedral modification possessing the space group Ä3 -.
AuszugKaliumjodat, KJO3, kristallisiert bei Zimmertemperatur in der Raumgruppc PI mit o = 8,923 Á, b = 8,942 Â, c = 7,709 Á, α = 54,4°, β = 125,3°, γ = 90,6°. In der Struktur, die zum Perowskit-Typ gehört, sind die JOe-Oktaeder so angeordnet, daß in zwei Richtungen abwechselnd gerade und abgewinkelte Ketten sichtbar werden, so daß monokline Symmetrie vorgetäuscht wird. Die (J-O)-Abstände variieren von 1,87 bis 2,62 Â. Bei 72,5°C wird die Struktur monoklin mit der Raumgruppe Cm und ab 212°C konnte rhomboedrische Svm-2 metrie mit der Raumgruppe R3 -festgestellt werden.
I. EinleitungKaliumjodat, KJO3, kristallisiert im Perowskit-Typ. Nur bei wenigen Kristallen dieses Strukturtyps ist die mögliche kubische Symmetrie mit nur einer Formeleinheit ABX3 in der Elementarzelle verwirklicht ; die Symmetrie der Kristalle ist meistens durch geringe Verzerrungen in der Struktur erniedrigt. Oft bedingen diese Verzerrungen auch einen Verlust des Inversionszentrums. Dies ist die Voraussetzung für das Auftreten polarer Eigenschaften, welche die Kristalle für physi-Brought to you by | University of St Andrews Scotland Authenticated Download Date | 6/16/15 4:15 PM Symmetrie von KJOa und die Struktur der Zimmertemperaturphase 413 kaiische Untersuchungen interessant erscheinen lassen. Kaliumjodat, bei dem durch den großen polarisierenden Einfluß des Jod-Ions starke Verzerrungen vermutet werden dürfen, zeigt neben nichtlinearen optischen Eigenschaften auch einen großen piezoelektrischen und elektrooptischen Effekt. Über die Strukturen des KJO3, deren Kenntnis zur Erklärung vieler physikalischer Effekte dienen kann, hegen bisher keine direkten Bestimmungen vor. Dies mag zum Teil daran liegen, daß bereits über die Symmetrie keine Klarheit herrschte und daß nach verschiedenen Züchtungsmethoden hergestellte Kristalle in ihren physikalischen Konstanten stark abweichende Werte liefern. Dabei kann nicht nur die allgemein auftretende Zwillingsbildung oder der festgestellte Domänenbau einen Einfluß ausüben, sondern es ist auch daran zu denken, daß die chemische Zusammensetzung innerhalb gewisser Grenzen variieren kann.Kaliumjodat zeigt ferner im Bereich von -200°C bis 250°C mindestens fünf Phasenumwandlungen. Tabellarische Zusammenstellungen über die ausgeführten kristallographischen Arbeiten und über die Bestimmungen der Phasenumwandlungstemperaturen sind bei HELG (1970) und CRANE (1972) veröffentlicht worden. In der vorliegenden Arbeit wurde die Struktur der Zimmer...