Es wird gezeigt, dal3 die MSgliehkeit einer ,,direk~en" Analyse yon Kristallstrukturen, wenn aueh nicht allgemein, so jedoeh fiir eine gewisse, nicht unbetr~chtliehe Gruppe genau charakterisierbarer Substanzen besteht. Es wird darauf hingewlesen, da~ auf Grund der entwickelten Uberlegungen Kristallstrukturtmtersuchungen denkbar sind, die --unter Umkehrung der bisherigen Problemrichtung --geeignet sein dtirften, fiir die chem~sche Erkenntnis yon Naturstoffen usw. detailliertere Au/schltisse zu liefern als alle bisherigen nichtchemischen Befunde.W.L. Bragg und J. West haben vor nunmehr fast sechs Jahron in einer in der Zeitsehrift ffir Kristallographie erschienenen grundlegenden Abhandlung fiber die Anwendung des Fourierschen Frinzips auf die intensitiitsmitBige Kristallstrukturbestimmung die brennende Frage 1) aufgewoffen, ob nieht an Stelle des ,,tastenden" Verfahrens (method of trial and error) eine ,,direkte" (zielstrebige) Form der Analyse denkbar sei.Die Autoren sahen sieh zur Verneinung dieser Frage gezwungen durch die Tatsache, dab alas uns bekannte Experiment --die Beugung der RSntgenstrahlen am Kristall --fiber die Phasen der Beugungsstrahlen niehts aussagt. Bragg und West pointieren das durch den --ffir ihre weiteren Betrachtungen fruchtbaren --Vergleich mit der giinstigeren Situation, in der wir uns beim Sehen dutch ein Mikroskop befinden2). In der bekannten yon Abbe ffir das AuflSsungsvermSgen eines Mikroskops gegebenen Theorie sind ffir das bier ja yon selbst zustunde kommende Vergr5Berungs-bild die Phasen, d.h. die genauen Ausgangsorte der verschiedenen 0rd-nungen der yore 0bjekt gestSrten Lichtwellen, wesentlieh.Die naeh Bragg mSgliehe Leistung der Strukturanalyse steht jedoeh nicht so tmgfinstig, dab wir fiber die Phasen fiberhaupt ununterrichtet w~ren, vielmehr steht sie zwischen diesem Fall trod dem Idealbilde eines zum optisehen Falle vollkommen analogen ,,Konstitutionsmikroskops". Die normalerweise vorhandenen Symmetrieeigensehaften der Raum-1) W. L. Bragg u. J. West, ZS. f. Krist. 69, 118, 1929; siehe besonders das Kapitel ,,Is a direct method of analysis possible ?", dortselbst S. 143. --2) Siehe aueh W. L. Bragg, ebenda 70, 478, 1929.
Die yon Giebe und Scheibe angegebene Methode zum Nachweis piezoelektrischer Erregbarkeit l~t sich im Verein mit Temperaturvariierung in geeigueten F~llen zur Untermiohung yon Modifikationsiiberg~ngen heranziehen. Solehe Versuche wurden angestellt an Pentaerythrit und Kaliumjodat. Die verwendete Apparatur enthielt eine neue Sehaltanordnung und eignete sioh ferner zu einigen weiteren Versuchen bei hoher bzw. tiefer Temperatur. In der Versuchsanordnung yon Giebe und Scheibe*, welche bis jetzt nut in zwei VerSffentlichungen** naehmalig Beriieksiehtigung geiunden hat, besitzen vcir ein Mittel, am mit grol~er Zuverl~ssigkeit dariiber zu entseheiden, ob ein beliebiges niehtleitendes grobkristallinisches Material piezoelektrisehe Eigensehaften besitzt oder nicht besitzt. Damit ist auch prinzil>iell die MSglichkeit eingeschlossen, Modifikationsfiberg~nge geeigneter Substanzen zu kontrollieren, welehe mit einer •nderung der piezoelektrischen Eigensehaften verknfipft sind. So sehien es in~eressant, Temperaturversuehe mit piezoelektrischen Substanzen anzustellen, bei denen ein relativ niedriger Umwandlungspunkt bekannt bzw. zu vermuten war. Als solche FMle ~vurden gew~hlt: Pentaerythrit und Kaliumjodat, beides pseudokubisehe Substanzen, fiber deren genauere Symmetrie bei hSherer Temp~ratur noeh keine Bestimmungen vorliegen. Mit der einmal vorhandenen Apparatur ~trde dann noch an einigen weiteren interessanten FMlen eine Priifung auf Piezoelektrizit~t bei hoher bzw. tiefer Temperatur unternommen. Ffir die Durehfiihrung aller dieser Yersuehe kam eine neue, besonders wirksame, vereinfaehte Sehaltanordnung zur Anwendung, die nachstehend beschrieben ist. I. Vere~n[aehung des ele~trisehen Teiles. Es schien wfinschenswert, die bisherige Sehaltanordnung hinsiehtlieh ihrer Empfindliehkeit, Betriebssieherheit und namentlich ihrer Beeinfluflbarkeit dutch ~ul3ere St6rungen zu verbessern. * E. Giebe u.
Fur zwei Guteeigenschaiten von Schokolade, namlich Festigkeit und langsame Fettreifbildung, wurden Menmethoden ausgearbeitet. Die beiden Eigenschaften wurden in Relation gebracht zum Temperiergrad der Masse vor dem VerguD, wobei nur die Bestandigkeit gegen Fettreif eine kritische Abhangigkeit zeigte. Die Festigkeit nimmt schon bei extrem kleinen Temperiergraden ihren normalen Wert an. Es wurde ferner flussige, Schokolademasse, die, durch direktes Einbringen von Kristallkeimen temperiert war, hinsichtlich ihrer Visltositat in orientierender Weise untersucht.Contributions to the Technology of Mechanical Strengthening of Fats in the Manufacture of Chocolate I: Experimental Basis for the Definition of "Proper" Tempering Measurement methods have been developed and applied to mechanical strength and retarded formation of fat bloom each of which is a quality characteristic of chocolate, Results were correlated to the degree of temper prevailing in the molten state. It was found that good bloom resistance is critically dependent on certain temper re.quirements whereas a firm chocolate is secured, if only traces of temper have been present. Furthermore, the viscosity of molten chocolate tempered by direct inoculation of seed crystals has been studied.A l l g e m e i n e r T e i l Bei der Herstellung von Schokolade und ahnlichen fetthaltigen Suspensionen entsteht durch das endgultige Erstarren im Kiihltunnel ein Produkt mit den gewiinschten Eigenschaften bekanntlich nur dann, wenn die fliissige Masse vor dem Vergui3 ordnungsgemai3 temperiert war. Unter ,,ordnungsgemai3em" Temperieren ist hierbei die Einhaltung eines Intervalles zu verstehen. Das ,,Temperieren", neuerdings von Kleinert treffend als ,, Vorkristallisation " bezeichnet, ist j a ein ,, Aussaen " und Vermehren von Fettkristallkeimen innerhalb des unterkiihlt-fliissigen Fettanteiles und mui3, sofern eine bestimmte Scholtoladensorte, beginnend von einem hestimmten Ausgangszustand, eine bestimmte Zeit lang nach einem bestimmten Temperierverfahren bearbeitet wird, bis zu einem bestimmten Punkt der Keimvermehrung, einem ,,Temperiergrad", fiihren. Dieser Punkt kann unterhalb einer kritischen Grenze, im ,,richtigen" Bereich, oder moglicherweise auch dariiber hinaus zu liegen kommen.YaturgemaB gibt es fur die Einhaltung des ,,richtigen" Temperiergrades oder -bereiches bereits einige, allerdings z. T. noch behelfsmaflige Hilfsmittel 1-3. Eine wirklich fundierte Methode steht jedoch noch aus, eine Methode, die den jeweiligen ,,Temperiergrad" unabhangig von allen Nebenbedingungen, wie Schokoladenrezeptur, Walzfeinheit oder Temperier v e r f a h r e n , messen wurde. Die Erarbeitung eines geeigneten MeBprinzips ist das Ziel, auf das die hiermit begonnene Reihe von Arbeiten bis auf weiteres ausgerichtet ist.
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