Die Auseinandersetzung mit Fragen politischer Partizipation findet traditionellerweise vor allem in der politikwissenschaftlichen Forschung statt. Rainer-Olaf Schultze hat "Partizipation" gar als "Schlüsselbegriff politikwissenschaftlicher Theorie und politischer Praxis" bezeichnet. 2 Als "Partizipation" gelten nach seiner Definition "alle diejenigen Formen politischer Beteiligung, die Bürger freiwillig, individuell und/oder kollektiv im Verbund mit anderen unternehmen, um politische Entscheidungen direkt oder indirekt zu ihren Gunsten zu beeinflussen." 3 Als gegenwartsorientierte Sozialwissenschaft befasst sich die Partizipationsforschung vor allem mit Fragen der Teilnahme bzw. Teilhabe von Bürgern am politischen Prozess in modernen Demokratien. Zunächst interessierte sie sich dabei vor allem für jene Möglichkeiten des Einzelnen, in formalen und legalen Strukturen (z. B. im Rahmen von Wahlsystemen, Wahlkämpfen und Parteien) an politischen Entscheidungsprozessen und Repräsentationsvorgängen mitzuwirken, wobei zwischen Formen der "direkten" und "indirekten" bzw. der "konventionellen" und "unkonventionellen Partizipation" unterschieden wurde. 4 Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Studentenproteste der 1960er Jahre und der damit verbundenen "partizipatorischen Revolution" erfuhr das Konzept der Partizipation in der Forschung eine deutliche Erweiterung. 5 Seither werden auch unkonventionelle Formen politischen Handelns, wie zum Beispiel