Aquatische Sedimente sind finale Senken für unbeabsichtigt formierte PCDD/F. Ungeklärt sind die Bildungsbedingungen für die PCDD in 8120 Jahre alten Sedimenten der Harima‐Nada‐Bucht in Japan und in 350 bis 400 Jahre alten Sedimenten der Ostsee. Sie eignen sich unter Berücksichtigung von Transformationsprozessen als Quellenindikatoren. In ihnen sind PCDD/F 30 km vom Emittenten nachgewiesen worden, im Benthos in bis zu 50 km Distanz, ein beachtliches Bioakkumulationspotential indizierend.
Neben fehlenden Kontaminationsdaten sind die sedimentinternen Verteilungs‐ und Diageneseprozesse, die Prozesse an der Sediment/Wasser‐Grenzfläche, die aeroben und anaeroben Degradationsreaktionen und die Bioverfügbarkeit aus Sedimenten zu analysieren. Die Quellen und die Transport‐ und Transformationspfade sind weitergehend zu erforschen. Eine Kontaminationsbewertung hinsichtlich der PCDD/F inklusive Analoga in Sedimenten und aquatischen Ökosystemen ist zu erarbeiten.