ZusammenfassungDie rezidivprophylaktische Wirkung antipsychotischer Substanzen ist seit Anfang der 80er-Jahre durch überzeugende kontrollierte Studien unter Anwendung ¹herkömmlicherª Substanzen und des atypischen Clozapin gut belegt und bildet die Grundlage wissenschaftlich fundierter Therapieempfehlungen wie z. B. der DGPPN. Für neuentwickelte antipsychotisch wirksame Substanzen wie Risperidon, Olanzapin, Amisulprid, Quetiapin, und Ziprasidon liegen zur rezidivprophylaktischen Langzeitbehandlung nur wenig oder keine kontrollierten Studien vor. Darüber hinaus leiden die vorliegenden Studien unter dem Mangel, dass in der Regel therapeutisch angemessene Dosierungen der ¹neuenª Substanzen mit vergleichsweise zu hoch dosierten herkömmlichen Antipsychotika verglichen werden. Höhere ¹drop-outª-und Nebenwirkungsraten (kognitive wie extrapyramidale) sowie ungünstigere Compliance der Betroffenen beweisen im Rahmen derartiger Studien keine wirkliche therapeutische Überlegenheit der ¹neuenª Substanzen, sondern die schäd-lichen Konsequenzen zu hoher Dosierungen der herkömmlichen. Darüber hinaus ist das Spektrum unerwünschter Nebenwirkungen der neu entwickelten Substanzen angesichts ihrer zeitlich (im Vergleich zu etablierten Medikamenten, die mehr als 40 Anwendungsjahre hinter sich haben) überhaupt noch nicht absehbar. Zu Eingeständnissen (wie dem eines möglicherweise erhöh-ten Diabetes-Risiko) werden die Hersteller so genannter ¹atypi-scherª Neuroleptika mehr durch administrativen Druck (z. B. das ¹class labellingª der U.S. Food and Drug Administration am 15.9.2003), als durch die UAW-Meldungen der Anwender gebracht. Vor diesem und dem Hintergrund ihrer unverhältnismäûig hö-heren Kosten besteht derzeit keine Veranlassung, neu entwickel-
AbstractFor more than 20 years controlled studies have convincingly demonstrated prophylactic effects of classical antipsychotic drugs and the ªatypicalº clozapine against relapses of stabilized schizophrenic patients. On these grounds therapeutic guidelines (like the DGPPN-guidelines for the treatment of schizophrenia) have been elaborated as a ªcommon senseº of relapse prevention. In contrast there is up to now only small or no evidence from well-controlled clinical studies with regard to the newly developed antipsychotic substances like risperidone, olanzapine, amisulpride, quetiapine, and ziprasidone which are marketed as ªatypical neurolepticsº. And the few controlled studies which have been published suffer from the methodological flaw of comparing reasonable low doses of the newly developed substances with unreasonable high doses of ªconventionalº antipsychotics like haloperidol. Higher ªdrop-outº-rates, more cognitive and extrapyramidal side-effects and bad compliance of the patients receiving ªclassicalº neuroleptics in these studies, therefore, do not prove any superiority of the ªatypicalº comparator-drug but point to the devastating consequences of senseless high-dosing of ªclassicalº antipsychotics. In addition, the safety profile of the ªnewº antipsychotics, the majority of whi...