Leistungsmessgrössen in der Grundversorgung von Patienten mit COPD – eine Analyse Zusammenfassung. Hintergrund: Das Befolgen der Empfehlungen für ein gutes Management der chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) verbessert wichtige Endpunkte. Leistungsmessgrössen (LM) reflektieren die Qualität der Betreuung, dennoch existieren über die Dokumentation dieser Messgrössen bei COPD für die Grundversorgung kaum Daten. Ziel: Überprüfen der Dokumentation von COPD spezifischen Messgrössen in Grundversorgerpraxen des Kanton Zürich. Methode: Retrospektive Auswertung der Krankengeschichten von Patienten mit ärztlich diagnostizierter COPD, über einen Zeitraum von zwölf Monaten. Die Dokumentation der LM wurde durch Berechnen des Prozentsatzes der dokumentierten Parameter bewertet. Zusätzlich erfolgte ein Vergleich der LM Dokumentation mit einer Praxis, die ein strukturiertes COPD-Programm implementiert hatte. Resultate: Es wurden Daten von 115 Patienten aus 14 Praxen, davon 57% männlich, mit einem Durchschnittsalter von 68 (44–93) Jahren, analysiert. 46% waren aktive Raucher mit 56 (22–150 py) Packyears. Komorbiditäten waren in 73% der Fälle dokumentiert, der Schweregrad mit GOLD-Klassifizierung in 70% (GOLD I 11%, GOLD II 64%, GOLD III 21%, GOLD IV 4%).Gemäss Dokumentation hatten die Patienten durchschnittlich 1,4 Exazerbationen pro Jahr. Die Dokumentation der LM lag zwischen 16% (schriftlicher Aktionsplan im Falle von Exazerbationen) und 95% (Raucherstatus). Eine Dokumentation für eine Rauchstopp-Empfehlung fand sich in 74% der Fälle, für die Grippeimpfung in 49%. Eine adäquate medikamentöse Therapie und Instruktion der Inhalation war für 65 bzw. 57%, für pulmonale Rehabilitation in 27% der Patienten dokumentiert. Angaben zu einer kollaborativen und proaktiven Betreuung fanden sich bei 60 resp. 51%. Die Praxis mit dem laufenden COPD-Programm zeigte eine signifikant bessere Dokumentation (p<0,01) für alle LM ausser für die Grippeimpfung. Schlussfolgerung: In der Schweizer Grundversorgung bestehen Lücken in der Dokumentation hinsichtlich der Empfehlungen für eine nutzbringende COPD-Versorgung. Die Identifikation und Überbrückung dieser Lücken ist zentral für mehr Qualität in der Gesundheitsversorgung.