Pränatale Zeiten - Das Ungeborene und die Humanwissenschaften (1800-1950)

Abstract

Im späten 19. Jahrhundert äußerten französische Psychiater eine alarmierende Vermutung : Bei Kindern, die während der preußischen Belagerung und der blutigen Revolten in Paris 1870 / 71 gezeugt worden waren, beobachteten sie gehäuft körperliche und psychische Anomalien. Das ließ aufhorchen: Konnte es sein, dass die turbulenten Ereignisse jener Jahre eine fatale Wirkung in der nachfolgenden Generation entfaltet hatten ? Von dieser medizinhistorischen Episode ausgehend untersucht Caroline Arni die Geschichte der humanwissenschaftlichen Erforschung des Werdens von Menschen. Sie zeigt, wie Physiologen, Mediziner und Psychologen im 19. Jahrhundert das Ungeborene zum « Vorgeburtlichen » erklärten, wie sie im Leben des Fötus Ursprünge kindlicher Eigentümlichkeiten und Anfänge menschlicher Subjektivität suchten und wie sie im Körper der Schwangeren Vergangenheit und Zukunft der Gesellschaft miteinander verschränkten.

Intimate technologies: Towards a feminist perspective on geographies of technoscience

“…Ultrasound, for example, as a visual technology that renders the foetus visible has been at the core of feminist technoscience scholars' engagement with clinical spaces (Arni, 2018;Blizzard, 2007;Cussins, 1998;Duden, 2002Duden, , 2007Duden and Noeres, 2002;Mentor, 1998;Oakley, 1984;Shaw, 2012;Taylor, 2008). This interdisciplinary feminist engagement with ultrasound technology has focused on the growing conflict between mother and foetus that results from the increased normalisation and routinisation of ultrasound in prenatal care.…”