Martin Kaupp, geboren 1962 in Stuttgart, studierte dort sowie in Cincinnati Chemie. Nach der Diplomarbeit, die er 1989 in Stuttgart bei Hermann Stoll in theoretischer Chemie anfertigte, promovierte er 1992 in Erlangen mit einer quantenchemischen Arbeit bei Paul von Rague Schleyer. Nach einem Aufenthalt am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart bei Hans-Georg von Schnering (1992Schnering ( /1993 setzte er seine Postdoc-Arbeiten 1993/1994 bei Dennis Salahub in MontreÂal fort. 1997 habilitierte er sich in theoretischer Chemie in Stuttgart, und seit 1999 ist er Professor an der Universität Würzburg. Seine Forschungsinteressen erstrecken sich über einen weiten Bereich der theoretischen Chemie und der Computerchemie. Das Thema der vorliegenden Arbeit spiegelt sein generelles Interesse an Strukturen und Bindungsverhältnissen von Verbindungen des gesamten Periodensystems wider. Ein weiteres, zentrales Forschungsthema ist die Entwicklung und Anwendung von Dichtefunktionalmethoden zur Berechnung und Interpretation von NMR-und EPR-Parametern, insbesondere die Erweiterung dieser Methoden auf Anwendungen mit schwereren Elementen. Diesbezüglich, aber auch hinsichtlich vieler anderer Bereiche der Chemie, ist er besonders am Einfluss relativistischer Effekte und an deren quantenchemischer Behandlung interessiert. AUFS¾TZE d 0 -Komplexe plexe, werden aber gelegentlich auch d 1 -oder d 2 -Beispiele erwähnen. AUFS¾TZE M. Kaupp Gasphasenelektronenbeugungs(GED)-Untersuchungen ergaben ebenfalls gewinkelte Strukturen. [26] Auf dem MP2-Niveau durchgeführten Ab-initio-Rechnungen an [MCp 2 ] [27] zufolge sind die energetisch günstigsten Isomere bei den Metallen Strontium, Barium, Samarium, Europium gewinkelt. Linear sind die Strukturen hingegen bei Calcium oder Ytterbium (für weitere Rechnungen siehe Lit. [26d, 28]). In allen Fällen war das Abwinkelungspotential extrem flach, sodass diese Komplexe am besten als quasilinear angesehen werden sollten. Infolgedessen werden verlässliche Strukturbestimmungen derartiger Verbindungen durch GED-Untersuchungen wegen des ¹Shrinkingª-Effektes schwierig. [10] Demgegenüber ergaben Rechnungen an den isoelektronischen, jedoch stärker kovalent gebundenen hypothetischen Kationen [MCp 2 ] (M Sc, La) [29] signifikant gewinkelte Strukturen mit groûen Linearisierungsbarrieren. Demnach nimmt die Tendenz zu gewinkelten Strukturen mit steigendem kovalentem Bindungsanteil zu (siehe auch Abschnitt 3.7). Gewinkelte Strukturen sind auch das Ergebnis von Rechnungen an den heteroleptischen Modellsystemen [CpM(NH)] (M Y, La), [30] und auch die Strukturen der Kationen [YH 2 ] , [31c] [ScF 2 ] [9f, 32] sowie [ScH 2 ] [32, 33] sind Rechnungen zufolge signifikant gewinkelt. Kleine Winkel und groûe Linearisierungsenergien wurden theoretisch und teilweise experimentell für [MO 2 ] (M Ti, Zr, Hf) gefunden. [34±36] Noch stärker gewinkelte Strukturen wurden für die Kationen [MO 2 ] (M Nb, Ta) [37] nachgewiesen sowie für die hypothetischen Ionen [MO 2 ] 2 (M Mo, W) vorausgesagt. [38] Auch für [CeO 2 ] lieferten...