Diese Fortbildungseinheit steht Ihnen als e.CME und e.Tutorial in der Springer Medizin e.Akademie zur Verfügung. -e.CME: kostenfreie Teilnahme im Rahmen des jeweiligen Zeitschriftenabonnements -e.Tutorial: Teilnahme im Rahmen des e.Med-Abonnements
ZertifizierungDiese Fortbildungseinheit ist mit 3 CMEPunkten zertifiziert von der Landesärzte-kammer Hessen und der Nord rheinischen Akademie für Ärztliche Fort-und Weiterbildung und damit auch für andere Ärzte-kammern anerkennungsfähig.
Hinweis für Leser aus ÖsterreichGemäß dem Diplom-Fortbildungs-Programm (DFP) der Österreichischen Ärzte-kammer werden die in der e.Akademie erworbenen CME-Punkte hierfür 1:1 als fachspezifische Fortbildung anerkannt.
ZusammenfassungEtwa 1-3% der Paare mit Kinderwunsch leiden an rezidivierenden Aborten (RSA), was eine tiefgreifende Problematik für die Partnerschaft und die Lebensqualität darstellt. Bislang gelingt es bei etwa 50% der RSA-Patientinnen, mögliche Risikofaktoren zu identifizieren, zu denen anatomische Veränderungen, Infektionen, hormonelle Dysfunktionen, genetische Auffälligkeiten sowie hämostaseologische und (auto-)immunologische Störungen gehören. Daher umfassen aktuelle Therapieansätze neben chirurgischen Interventionen auch die Mög-lichkeit der Präimplantationsdiagnostik, sowie hormonelle, antikoagulatorische und immunologische Behandlungen. In dieser Übersichtsarbeit werden etablierte und neue diagnostische und therapeutische Optionen anhand der aktuellen Literatur zusammengefasst. 309 Der Gynäkologe 4 · 2012 | CME Lernziele Die Betreuung von Patientinnen mit rezidivierenden Aborten (RSA) stellt eine besondere Herausforderung für den Frauenarzt dar. Nach Lektüre dieses Beitrags ... F ist Ihnen klar, dass eine Fehlgeburt die am häufigsten zu erwartende Schwangerschaftskomplikation ist, F wissen Sie, dass in Westeuropa bei sinkenden Geburtenraten ein zunehmendes diagnostisches und therapeutisches Überangebot zu beobachten ist, v. a. für Patientinnen mit Zustand nach ein bis zwei Aborten, F kennen Sie sich aus bei der rationalen, begründeten Anwendung der verschiedenen diagnostischen Verfahren, F haben Sie einen fundierten Überblick zum rationalen Einsatz der aktuell verfügbaren Therapien. Definition und Epidemiologie Die WHO definiert das Auftreten von drei konsekutiven Fehlgeburten als RSA [66]. Dabei wird unter dem Begriff Fehlgeburt jeder Verlust der Schwangerschaft von Beginn der Zeugung bis zur 24. Schwangerschaftswoche (SSW) subsumiert [66]. In ihrer fertilen Phase sind etwa 1-3% der Frauen von RSA betroffen [8]. Die amerikanische Fachgesellschaft definiert bereits das Vorkommen von zwei aufeinanderfolgenden Aborten als RSA [3]. Dies erhöht die Inzidenz für das Vorkommen von RSA auf bis zu 5% [47]. Eine weitere Unterscheidung wird zwischen primären RSA und sekundären RSA (ohne bzw. mit vorausgegangener erfolgreicher Schwangerschaft) getroffen [62]. Risikofaktoren für RSA (. Abb. 1) umfassen chromosomale und genetische Auffälligkeiten, anatomische Malformationen, Infektionen, hormonelle Dysfunktionen, hereditäre und ...