Zusammenfassung
Hintergrund
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2016 eine Strategie zur Eliminierung von Hepatitis-B-, -C- und -D-Virusinfektionen verfasst und Indikatoren zum Monitoring des Fortschritts definiert. Das Robert Koch-Institut hat 2019 ein interdisziplinÀres Arbeitstreffen zur Verbesserung der Datenlage veranstaltet.
Ziele
Ziele waren die Vernetzung der Akteure, die Erstellung einer Ăbersicht zu den in Deutschland vorhandenen Datenquellen zu Hepatitis B, C und D und die Diskussion methodischer Aspekte.
Material und Methoden
Die fĂŒr Deutschland relevanten WHO-Indikatoren wurden extrahiert und es wurde bestimmt, wie diese anhand vorliegender Daten konstruiert werden können. Bei dem Arbeitstreffen mit AkteurInnen aus dem öffentlichen Gesundheitsdienst, aus Kliniken, Laboren, von Krankenkassen, Forschungsinstituten, Datenhaltern und Registern wurden in Arbeitsgruppen Erhebungsmethoden diskutiert, welche dazu dienen können, fehlende Daten zu ermitteln. Die Datenquellen und Daten wurden hinsichtlich QualitĂ€t, VollstĂ€ndigkeit sowie praktischer Umsetzbarkeit evaluiert und priorisiert.
Ergebnisse
FĂŒr die Allgemeinbevölkerung können die Indikatoren zu PrĂ€vention, Testung, Diagnose, Behandlung, Heilung, FolgeschĂ€den und MortalitĂ€t aus Diagnoseâ, Versorgungs- und Registerdaten, Daten aus Laboren und klinischen Zentren sowie einzelnen Studien konstruiert werden. Datenquellen fĂŒr vulnerable Gruppen beschrĂ€nken sich auf einzelne Studien zu Drogengebrauchenden, MĂ€nnern, die Sex mit MĂ€nnern haben, und HIV-Ko-Infizierten. Daten fĂŒr MigrantInnen, Inhaftierte und SexarbeiterInnen sind kaum verfĂŒgbar; ebenso fehlen aktuelle Daten zur Krankheitslast chronischer Hepatitisinfektionen in der Allgemeinbevölkerung.
Diskussion
FĂŒr alle ausgewĂ€hlten Indikatoren konnten Datenquellen, ihre Besonderheiten und Limitationen identifiziert werden. Im nĂ€chsten Schritt gilt es, die entwickelten Ideen in konkrete Projekte mit einzelnen Datenhaltern umzusetzen.