Zusammenfassung
Einleitung Das Tako-Tsubo-Syndrom (TTS) beschreibt eine transiente ventrikuläre Dysfunktion. Symptome und Komplikationsrate ähneln denen eines Myokardinfarkts.
Anamnese Eine 81-jährige Patientin wurde zur Thrombendarteriektomie der linken Femoralarterie aufgenommen. Kurz zuvor war ein biologischer Aortenklappenersatz durchgeführt und eine koronare Herzkrankheit ausgeschlossen worden.
Narkoseeinleitung und klinischer Befund Nach Narkoseeinleitung kam es zu einer relevanten arteriellen Hypotonie und Sinusbradykardie. Nach Katecholamin-Gabe zeigten sich transient angehobene ST-Strecken, welche postoperativ eine Myokardinfarkt-ähnliche Dynamik entwickelten. Echokardiografisch und in den kardialen Enzymen waren initial keine Auffälligkeiten zu beobachten.
Therapie, Verlauf und Diagnose Nach einem symptomfreien Intervall entwickelte die Patienten am dritten postoperativen Tag unvermittelt eine schwere kardiale Dekompensation. Nun war das Vollbild eines TTS zu erkennen. Unter Therapie mit Levosimendan gelang eine Stabilisierung des klinischen Zustands.
Folgerung Dynamische EKG-Veränderungen in der perioperativen Situation erfordern stets eine differenzierte Diagnostik und ggf. eine längere Überwachung. Das TTS ist hierbei eine relevante und komplikationsbehaftete Differenzialdiagnose.