Mittcilung [l]Summary. 1,1,6,6-Tetramethyl-cyclodecane and various of its derivatives have been synthesized. The influence of geminal methyl groups on the properties of cyclodecane derivatives, especially on their n. m. r. spectra, has been investigated. Verschiedene Cyclodecan-Derivate mit einem oder mehreren Substituenten besitzen, wie durch RoNTGEN-Analyse gezeigt werden konnte [2], die gleiche Konformation des Ringgerustes 1, die auch bei Berechnungen mit Hilfe von semiempirischen Potentialenergiefunktionen einem Minimum der Spannungsenergie entspricht [ 3 ] . Auf Grund von Rlodellbetrachtungen kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass sich die sechs (mit leeren Kreisen bezeichneten) intraanularen Wasserstoffatome in dieser Konformation nicht durch grossere Substituenten ersetzen lassen, ohne dass das Ringgeriist in energetisch ungiinstigem Sinne geandert wiirde. Man kann deshalb postulieren, dass solche Substituenten, wenn moglich, extraanulare Lagen (mit vollen Kreisen bezeichnet) einnehmen. Dadurch werden sowohl die Beweglichkeit des Ringgeriistes als auch die Zahl der Konformeren bei vielen Cyclodecan-Derivaten vermindert und eine Konformationsanalyse vereinfacht 141. So lassen sich z. B. von den zehn Ringgliedern des Cyclodecans in der Konformation 1 nur die vier zueinander 1,4,6,9-standigen mit geminalen Substituenten besetzen. Man kann deshalb die Konformation 1 durch geminale Substituenten in diesen Stellungen stabilisieren und die Konsequenzen einer solchen Stabilisierung untersuchen l). Einen Vorstoss in dieser Richtung unternahmen SICHER et al. [9], welche das 1,1,4,4-Tetramethyl-cyclodecan und seine Derivate hergestellt und 10 1) Man kann auf Grund solcher ifberlegungen erwarten, dass Cyclodecan-Derivate mit geminalen Substituenten in den Stellungen 2,3,5,7,8,10 eine von 1 verschiedene, gespanntere Ringkonformation besitzen. Dies wurde in schonster Weise von SICHER et al. [5] experimentell bestatigt. Sie haben das 1,1,5,5-Tetramethyl-cyclodecan bereitet und gezeigt, dass es eine um 2,3 kcal/Mol hohere Verbrennungsenthalpie besitzt als das isomere 1,1,4,4-Tetramethyl-cyclodecan. Durch eine rontgenographische Untersuchung konnten DUNITZ & ESER [6] dann zeigen, dass das Cyclodecan-Geriist in der 1,1,5,5-Tetramethyl-cyclodecan-carbonsaure-(8) Konformationen besitzt, die von 1 verschieden sind und nach semiempirischen Berechnungen [7] eine urn 2,l bzw. 3,l kcal/Mol hohere Enthalpie besitzen sollen. Es sei noch hervorgehoben, dass auch die Einfiihrung von trigonalen Ringgliedern, wie in Cyclodecenen, zu anderen Konformationen des 10-Ringes fiihren kann; vgl. dazu [8]. Man darf deshalb die Konformation 1 nicht bei allen Cyclodecan-Derivaten postulieren und, ebensowenig wie die Sesselform des Cyclohexans, uberall als Grundlage der Konformationsanalyse beniitzen.