Erwachsenenbildung/Weiterbildung (EB/WB) begründet sich in der Erwartung einer veränderlichen Zukunft und sie bestimmt ihre Relevanz angesichts der Diagnose einer in spezifischer Weise gewordenen Gegenwart. Sie setzt insofern notwendig die Wahrnehmung historischen Wandels voraus, sowie den Gedanken, dass ein Eingreifen in ihn möglich ist. Insofern verwundert es nicht, dass sich die Wissenschaft der Erwachsenenbildung immer auch mit historischen Fragen befasst und befasst hat. Dass solche historiographischen Bezugnahmen wesentliche Funktionen innerhalb der Wissenschaft der Erwachsenenbildung erfüllen, darauf wurde vielfach hingewiesen. Betont wird etwa ihr Beitrag "zur Relativierung und Modalisierung als auch zur Fundierung und Verortung gegenwärtiger Praxis" (Ciupke u. a. 2002, S.7). Wo die Geschichtlichkeit von EB/WB zum Gegenstand wird und wo vergangene Realisierungsweisen von Erwachsenenbildung untersucht werden, wird die Kontingenz dieser Bildungspraxis erschließbar, ihre Gebundenheit an die je aktuellen gesellschaftlichen Konstellationen und an die Entwicklungen in ihrem kollektiven Verständnis. In den aktuell an unterschiedlichen Stellen zu beobachtenden Rethematisierungen der Geschichtlichkeit von Erwachsenenbildung spiegelt sich insofern ein fortgesetzter, möglicherweise auch ein gesteigerter Bedarf an der systematischen Vergegenwärtigung von Aspekten des Vergangenen wider (vgl. ex