Chemisch‐technische Aufgabenstellungen aus dem Bereich der Prozeßentwicklung erfordern Methoden, die mit geringstem, aber abschätzbarem Aufwand und in voraussehbarer Zeit sichere Plannungsunterlagen für die optimale Gestaltung eines chemischen Verfahrens liefern. Am Beispiel der Glycerin‐Syntheis durch Oxidation von Allylalkohol mit H2O2 in wäßriger Lösung wird gezeigt, daß solche Methoden auch ohne Kenntnis der Reaktionskinetik zur Verfügung stehen. Ausgehend von statistischen Versuchsplänen wird ein methematisches Modell der Glycerin‐Synthese programmiert und mit Hilfe des Programmes die experimentelle Versuchsfolge bis zum Erreichen des Planungsoptimums unter Berücksichtigung chemischer, betriebswirt‐schaftlicher und anlagentechnischer Aspekte gesteuert. Es wird auf Schwierigkeiten hingewiesen, die durch eine schematische Handhabung von Optimierungsstrategien auftreten können. Darüber hinaus wird ein Weg vorgeschlagen, um einmal das ungünstige Verhältnis im Zeitaufwand zwischen Experiment und Computerrechnung auszugleichen und zum anderen die Versuchsarbeiten von äußeren Parametern, wie Rohstoffen oder Anlagenkapazität, unabhängig zu machen.