Die vorliegende Arbeit ist eine Stellungnahme der Arbeitsgruppe "Rhythmologie" der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie -Herz-und Kreislaufforschung e.V. (DGK), die den gegenwärtigen Erkenntnisstand wiedergibt und allen Ärz-ten und ihren Patienten die Entscheidungsfindung erleichtern soll. Es wird eine Empfehlung abgegeben, für welche Patienten das vorgestellte (diagnostische und/oder therapeutische) Verfahren infrage kommt. Der Zusammenhang zwischen der jeweiligen Empfehlung und dem zugehörigen Evidenzgrad ist entsprechend gekennzeichnet (. Tab. 1, 2). Diese Empfehlungen ersetzen nicht die ärztliche Evaluation des individuellen Patienten und die Anpassung der Diagnostik und Therapie an dessen spezifische Situation.
EinleitungDie externe Kardioversion stellt ein ausgesprochen effektives Verfahren zur Terminierung von Vorhofflimmern dar und wird daher im klinischen Alltag häufig in der Behandlung dieser Arrhythmie angewandt. Patienten mit implantiertem Herzschrittmacher, ICD oder kardialem Resynchronisationssystem (CRT-P oder CRT-D) haben häufig Vorhofflimmern.Bei Patienten mit implantiertem Schrittmacher-oder ICD-System besteht daher nicht selten die Indikation zur elektiven Kardioversion. Wenn Vorhofflimmern bereits seit >48 h persistiert, ist hierzu in der Regel eine elektrische Kardioversion erforderlich. Dabei kann es jedoch zu einer passageren oder permanenten Schädigung von Aggregat oder Elektroden kommen.Die vorliegenden Empfehlungen stellen die möglichen Interaktionen zwischen externer Kardioversion und implantiertem System und Maßnahmen, mit denen diese auch bei implantierten Systemen sicher durchgeführt werden kann, vor. Sie geben hierbei praktische Hinweise, die mit wenigen Ausnahmen auf Expertenkonsensus beruhen (Evidenzgrad C).
Potenzielle Interaktionen und deren FolgenInteraktionen zwischen einer externen Kardioversion oder Defibrillation mit implantierten Schrittmachern sind in Einzelfällen bereits früher berichtet worden [1]. Auch bei In-vitro-und Tierversuchen [2] wurden nach Kardioversion Beschädi-gungen von Aggregaten und/oder Elektroden beschrieben. In den 1990er-Jahren wurden Art und Häufigkeit von Schrittmacherdysfunktionen in 2 kleinen Studien untersucht [3,4].Aus diesen Fallberichten und Studien sind die in . Tab. 3 aufgeführten und im Weiteren diskutierten möglichen technischen und klinischen Komplikationen von Bedeutung.
Der Kardiologe 4 · 2011 |Bei externer Kardioversion kann es durch hohe Energie in unmittelbarer Nähe des implantierten Aggregats zu Versagen und Zerstörung der Schutzdiode kommen, wodurch die Energie in den Schrittmacherstromkreis gelangt, was zum kompletten Funktionsverlust führen kann. Besonders rasch nacheinander durchgeführ-te Kardioversionen können zur Überlas-tung der Kapazität der Schutzdiode füh-ren, die dann einen Eintritt der Energie in das Aggregat nicht mehr verhindert.Dadurch kann es zu Störungen des Aggregats kommen, die in einem Stimulationsverlust (Beschädigung des Stimulationsstromkreises bzw. des Spannungsdopplers) und einer Batterieerschöpfung mit "E...