Es wird über infrarot‐spektroskopische Untersuchungen an Natriumcyanamido‐monophosphaten der allgemeinen Formel Na3[PO4−n(NCN)n] · aq (n: 1, 2, 3) berichtet. Die Schwingungsspektren der Verbindungen bestätigen sehr deutlich die Sonderstellung der Cyan‐amidophosphate unter den substituierten Phosphaten: Cyanamidophosphate sind durch die Einbeziehung der Pseudochalkogen‐Charakter aufweisenden NCN‐Gruppen in das mesomere Bindungs‐system der Anionen mit einer nur geringen Verkürzung der verbleibenden PO‐Bindungslängen im Vergleich zu PO43− geprägt, charakteristische Frequenzen zwischen 970 und 1150 cm−1 werden r(PO4−nNn)‐Valenzschwingungen zugeordnet. Eine partielle 15N‐Markierung der Cyanamid‐Gruppe in Monocyanamidophosphat, [PO3NCN]3− führt zu Aufspaltungen oder Verschiebungen der mit Schwingungen der NCN‐Substituenten verbundenen Frequenzen, isolierte v(PN)‐Valenzschwingungs‐banden scheinen nicht aufzutreten.