Die N‐Acyl‐thio‐ und ‐selenoharnstoffe bilden als 1,3‐Dichalkogenketone relativ einfach zugängliche stabile Schwermetallchelate. Aus der Messung der chemischen Verschiebung der N 1s‐, S 2p‐, bzw. Se 3p‐ und Schwermetall nl‐ESCA‐Linien kann man den Schluß ziehen, daß die σ‐Bindung des Zentralatoms über den Sauerstoff erfolgt. Die S‐ und Se‐Atome gehen eine dative Bindung ein, wobei sich ihre Elektronendichte erniedrigt. Das Auftreten zweier N‐Signale läßt sich durch die bei der Komplexbildung erforderliche Deprotonierung verstehen.
Potentiell zweizählige azomethin‐ bzw. oximsubstituierte Sulfonamide mit dem Donatoratomsatz Nsp2\documentclass{article}\pagestyle{empty}\begin{document}$ \mathop {\rm N}\limits^ \ominus $\end{document}N (SIH, SAH, TABOH, OASH, DH) bilden mit Cobalt(II), Nickel(II) und Kupfer(II) neutrale, oxidationsstabile 1,2‐Komplexe. Die Struktur der Cobalt(II)‐ und Nickel(II)‐ Verbindungen hängt deutlich vom Liganden ab. Die Oxime ergeben durchweg planare Low‐spin‐Komplexe, die Azomethine dagegen tetraedrische High‐spin‐Komplexe. Die planaren Species werden durch intramolekulare Wasserstoffbindungssysteme stabilisiert, die nur im Falle der oximhaltigen Liganden möglich sind.
p‐Toluensulfonamido‐o‐phenylen‐2‐pyridinaldimin (PCSIH) fungiert in den oktaedrischen Komplexen Ni(PCSI)2 und Co(PCSI)2 dreizählig, in der tetraedrischen Verbindungen Mn(PCSI)2 und Fe(PCSI)2 dagegen nur zweizählig, da sich die Sulfonamidgruppierung nicht an der Koordination beteiligt. Der tricyclisch vierzählige Ligand Bis[o‐(p‐toluensulfonamido)benzophenon‐ethylendiimin(SBEIH2)] bildet den planaren Komplex Ni(SBEI); in Co(SBEI) und Cu(SBEI) ist die Koordinationsphäre tetraedrisch verzerrt.
Es werden die VIS/NIR‐Spektren, polarographische Halbstufenpotentiale, ESCA‐Daten und die ESR‐Spektren einiger Kupfer(II)‐Komplexe mitgeteilt und als Basis der Strukturdiskussion benutzt.
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