Zusammenfassung
Hintergrund
Bereits im Kindes- und Jugendalter zeigen sich soziale Ungleichheiten in der Gesundheit(skompetenz). Programme zur Förderung der Gesundheitskompetenz bei Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedarfen (bspw. Förderbedarfen) liegen bislang nur selten vor. Vor diesem Hintergrund entstand das Projekt „Gesundheitschamps – wir wissen um unsere Gesundheit Bescheid“.
Zielsetzung
Der vorliegende Beitrag ist eine Übersichtarbeit. Dabei geht es 1. um eine Übersicht zu Programmen im Bereich der Gesundheitskompetenzförderung bei Schüler*innen mit besonderen Bedarfen, 2. um das Studien- und Evaluationsdesign der Intervention „Gesundheitschamps“ und 3. um Anforderungen an die Intervention „Gesundheitschamps“ zur Förderung der Gesundheit(skompetenz) unter Berücksichtigung zielgruppenadäquater Methoden und Umsetzungsmodi.
Methodik
Für die Erstellung einer Übersicht über den Forschungsstand wurde eine Literaturrecherche in ausgewählten Datenbanken und Projektregistern durchgeführt (Ziel 1). Mithilfe einer Längsschnittstudie im Mixed-methods-Design (Laufzeit 2023–2026) wird die Intervention „Gesundheitschamps“ zur Förderung der Gesundheitskompetenz von Schüler*innen der Sekundarstufe I mit Förderschwerpunkt Lernen und Geistige Entwicklung unter Berücksichtigung eines hohen Grads an Partizipation entwickelt und erprobt (Ziel 2). Zur Beschreibung der Anforderungen an Interventionen zur Förderung der Gesundheitskompetenz bei Schüler*innen mit besonderen Bedarfen werden erste Ergebnisse vergleichbarer Forschungsarbeiten herangezogen und durch einen Überblick über partizipative Methoden für Kinder und Jugendliche ergänzt (Ziel 3).
Ergebnisse
Aus der Literaturrecherche geht ein deutlicher Mangel an für die Zielgruppe geeigneten Programmen zur Förderung der Gesundheitskompetenz unter Berücksichtigung von Partizipation und Peer-to-peer-Ansatz hervor. Die Intervention „Gesundheitschamps“ leistet einen Beitrag zur Stärkung der Wissens- und Handlungskompetenz von Schüler*innen mit besonderen Bedarfen in zentralen Handlungsfeldern des Leitfadens Prävention (u. a. [psychische] Gesundheit[skompetenz], Ernährung und Bewegung, Substanzkonsum). Die Bedarfe der Zielgruppe machen besondere didaktische, methodische und sprachliche Anforderungen für die Gestaltung der Intervention erforderlich.