Die Bildung von Amidbindungen gilt als die meistgenutzte chemische Reaktion in der Arzneimittelforschung.[1] Ungeachtet der enormen Bedeutung von Amiden werden fast alle durch Reaktionen gebildet, die auf einem einzigen mechanistischen Ansatz basieren, nämlich der dehydratisierenden Kondensation von Aminen und Carbonsäuren unter Einsatz eines Kupplungsreagens.[2] Dieser Ansatz hat sich -wenn auch oft verschwenderisch und teuer -als hçchst geeignet für die meisten Amide herausgestellt.[3] Eine Ausnahme ist die Herstellung von stark gehinderten und elektronenarmen Amiden, deren Bildung durch Kondensation bekannt schwierig ist.[4] Obwohl über eine Anzahl an mechanistisch einzigartigen Amidbildungsreaktionen berichtet wurde, [5] einschließlich der Arbeiten aus unserem eigenen Labor, [6] stellt sich keine dieser neuen Reaktionen der Herausforderung der Herstellung von Amiden aus gehinderten Carbonsäuren oder aus sterisch anspruchsvollen oder elektronenarmen Aminen.Im Rahmen unserer Forschungen zur Identifizierung und Entwicklung neuer Amidbildungsreaktionen suchten wir auch Ansätze zur Herstellung von gehinderten Amiden und solchen, die aus elektronenarmen Aminen hervorgehen. Wir präsentieren nun ein schnelles und einfaches Verfahren zur Synthese solcher Zielmolekülen durch die Addition von Grignard-Reagentien an gehinderte Isocyanate (Schema 1). Die Reaktionen laufen rasch bei Raumtemperatur ab, tolerieren eine Reihe von funktionellen Gruppen und bieten Zugang zu gehinderten, sekundären Amiden, die nicht durch Standardmethoden nicht ohne weiteres hergestellt werden kçnnen.Seit der eleganten Arbeit von Gilman über die Titration von Organomagnesium-Reagentien durch Addition an Isocyanate [7] wurden nur vereinzelte Anwendungen dieser Reaktion verçffentlicht.[8] Nach unserem besten Wissen wurde noch nie über ein allgemeines Protokoll für die Addition von sterisch anspruchsvollen Grignard-Reagentien an sterisch anspruchsvolle oder elektronenarme Isocyanate berichtet. [9] In jüngerer Zeit wurden rhodiumkatalysierte Additionen von
Organostannanen[10] und Borsäuren [11] an Isocyanate aufgezeigt. Trotz der einfachen Verfügbarkeit der Ausgangsverbindungen bençtigen diese Methoden jedoch einen teuren Rhodiumkatalysator und wurden nur auf sterisch ungehinderte Substrate angewendet.Mit 1 Gehinderte Grignard-Reagentien, einschließlich tertButyl-, Mesityl-und 2-Biphenyl-Derivate, addierten sauber an das Isocyanat und ergaben die Amidprodukte 2-4 in exzellenter Ausbeute. Selbst die sterisch außerordentlich anspruchsvollen Adamantyl-, 2,4,6-Trimethoxyphenyl-und 2,4,6-Triisopropylphenyl-Grignard-Reagentien lieferten die gewünschten Produkte 5-7 in guter Ausbeute. Wie aufgrund dieser Resultate erwartet, konnten zahlreiche andere Amide, abgeleitet von aromatischen (8-10), heterocyclischen (11) und aliphatischen Grignard-Reagentien (12, 13), durch diese Versuchsvorschrift einfach hergestellt werden. In keinem der Beispiele konnten wir eine Überreaktion des Grignard-Reagens mit dem resultierenden Amid beobachten; dies ist selbst dann ...