ZusammenfassungTräger von Kindertageseinrichtungen nehmen eine zentrale Rolle in der Steuerung des Systems der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung ein. Entsprechend wurden in den letzten Jahren eine Reihe von Trägerstudien durchgeführt, die Steuerungspotentiale von Trägern untersuchen. Im Kontext von Trägerbefragungen besteht jedoch ein zentrales Problem, das in der Forschung wenig Aufmerksamkeit erfahren hat: Da in Deutschland weder Registerdaten noch Stichprobenrahmen für Träger verfügbar sind, existiert bisher kein Verfahren, mit dem die Datenqualität von Trägerstudien validiert werden kann.Aus diesem Grund soll mit dieser Studie die Qualität von Trägerdaten am Beispiel der Trägerbefragung der ERiK-Surveys 2020 erstmals methodisch evaluiert werden. Hierfür wird ein Verfahren vorgestellt, das einen Vergleich von Trägerbefragungen mit der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik ermöglicht. Dazu werden die ERiK-Trägerdaten auf die Ebene der Einrichtungen transformiert, um anschließend ein Verteilungsmaß der Kinder- und Jugendhilfestatistik mit ungewichteten und gewichteten ERiK-Trägerdaten zu vergleichen. Konkret wird der Anteil der Kindertageseinrichtungen nach Trägerschaft untersucht.Die Ergebnisse zeigen, dass Verteilungen auf Basis ungewichteter Trägerbefragungsdaten nur begrenzt anwendbar sind. Darüber hinaus können mögliche Verzerrungen durch statistische Anpassungen im Rahmen einer Gewichtung deutlich minimiert werden. Dieser Beitrag stellt somit ein Verfahren vor, mit dem zukünftige Trägerstudien die Qualität ihrer Erhebung und die Generalisierbarkeit ihrer Analysen evaluieren können.