ZusammenfassungPatienten mit schweren neurologischen Krankheitsbildern werden nach Abschluss der Akutbehandlung in einer neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation der Phase B behandelt. Über die Hälfte dieser Patienten hat einen Schlaganfall. In dieser Arbeit erfolgt eine Beschreibung des rehabilitativen Verlaufes von Patienten, differenziert nach dem jeweils vorliegenden Schlaganfallsubtyp Hirninfarkt, intrazerebrale Blutung oder nicht-traumatische Subarachnoidalblutung. Mit dem Erhebungsinstrument der Hamburger Asklepios Kliniken für die Schlaganfallfrührehabilitation wurde zwischen 07/12 und 12/16 der frührehabilitative Verlauf sowie der Aufnahme- und Entlassungsstatus von insgesamt 1327 Schlaganfallpatienten mit Hirninfarkt (921 Patienten), intrazerebraler Blutung (324 Patienten) und nicht-traumatischer Subarachnoidalblutung (82 Patienten) dokumentiert. Es erfolgte eine deskriptive und analytische Auswertung der Daten. Es zeigte sich ein positiver Effekt der Frührehabilitation auf die Erholung aller Schlaganfallsubtypen mit einer Verbesserung des Frühreha-Barthel-Index, einer Reduktion der vorhandenen Kathetersysteme und der Verlegung der Mehrheit der Patienten in eine weiterführende Rehabilitationseinrichtung. Auch veranschaulichten die Daten den teilweise komplexen Verlauf der Frührehabilitation, hervorgerufen durch häufige medizinische Komplikationen, den hohen Anteil an Begleiterkrankungen und der großen Anzahl an Kathetersystemen bei Aufnahme als Hinweis auf Störung verschiedener Organfunktionen. Die einzelnen Schlaganfallsubtypen unterschieden sich wesentlich in den Patientencharakteristika (Alter, Geschlechtsverteilung) und im rehabilitativen Verlauf (Latenz bis zum Einschluss in die Phase B, Dauer der rehabilitativen Behandlung, Frühreha-Barthel-Index bei Aufnahme, Häufigkeit von bestimmten Kathetersystemen, Begleiterkrankungen und Komplikationen). Aufgrund dieser Unterschiede im rehabilitativen Verlauf sollte eine Betrachtung von Daten aus der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation differenziert nach dem jeweiligen Schlaganfallsubtyp erfolgen.