Zusammenfassung„Benchmarking“ ist ein systematischer und kontinuierlicher Prozess zum Vergleich von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen – sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht. Benchmarking im Krankenhauslabor ist derzeit ein häufig angewandtes aber immer noch wenig standardisiertes Instrument. Aufgrund der großen Heterogenität und Komplexität der labormedizinischen Leistungen hinsichtlich der Art der Untersuchung, der erforderlichen bzw. gewünschten Verfügbarkeit und des für die einzelne Leistung notwendigen Ressourcenverbrauchs setzen aussagekräftige Benchmarkingprojekte eine aufwändige und strukturierte Datenerfassung voraus. Diese Voraussetzungen werden oft nicht ausreichend berücksichtigt. Während bei einem internen Benchmarking, d.h. den Vergleich von Leistungen, Kosten und Erlösen innerhalb einer Einrichtung über einen längeren Zeitraum, die vorhandenen Methoden zur Datenerfassung in der Regel geeignet sind, so sind beim externen Benchmarking eine Reihe von Fallstricken zu beachten, um ein valides Benchmarkingprojekt durchführen zu können. Deshalb können in der Regel laborübergreifend lediglich kleine Teilprozesse mit einer befriedigenden Aussagekraft verglichen werden. Aber auch bei internen Benchmarkingprojekten ist immer zu prüfen, ob die beobachteten Unterschiede tatsächlich durch Veränderungen der Prozesse hervorgerufen wurden oder nur eine Folge einer verbesserten Datenerfassung oder veränderter Rahmenbedingungen außerhalb des Labors sind. In dieser Übersicht werden Vorgehensweisen und Kennzahlen beschrieben, die bei Benchmarkingprojekten in Krankenhauslaboratorien verwendet wurden, und die Stärken und Grenzen dieser Ansätze diskutiert.