Zusammenfassung
Hintergrund Mobile Röntgenbildgebungssysteme sind im Operationssaal
Standard. In der Handchirurgie haben sich Mini-C-Arme durchgesetzt. Leider wird
die Strahlenexposition durch einen Mini-C-Arm häufig verharmlost.
Methoden Während eines Jahres wurde die intraoperative Strahlenexposition
durch den OrthoScan High Definition Mini-C-Arm mit Flachbilddetektor bei allen
Operationen an der Hand und am Handgelenk, die von drei erfahrenen Handchirurgen
durchgeführt wurden, mittels Kopfband- und Fingerringdosimetern gemessen.
Ergebnisse Insgesamt wurden 213 Patienten unter Verwendung des OrthoScan
High Definition Mini-C-Arm operativ behandelt. Die von allen drei Handchirurgen
applizierte Gesamtstrahlendosis innerhalb von 12 Monaten betrug 9033,39 mGy bei
einer Gesamtstrahlungszeit von 376:38 min. Bei einem Operateur wurde während
eines Monats an beiden Fingerringdosimetern eine Strahlenexposition von jeweils
2,0 mSv nachgewiesen. Bei allen anderen Dosimetern lag die monatliche
Strahlenexposition unterhalb der Nachweisgrenze von < 0,3 mSv.
Schlussfolgerung Die Grenzwerte der jährlichen Strahlenexposition für
allgemein und beruflich exponierte Personen von 50 mSv für die Hand und 20 mSv
für die Augenlinse werden bei rund 100 Operationen/Operateur/Jahr unter
Verwendung des OrthoScan Mini-C-Arms nicht erreicht. Erst ab einer
Röntgenstrahlendosis von ca. 800–1000 mGy/Monat ist die Strahlenexposition mit
einem Fingerringdosimeter (Messbereich von 0,3 mSv–10 Sv) beim Handchirurgen
nachweisbar. Auf Grund des potentiellen Gesundheitsrisikos infolge einer
stochastischen Strahlenwirkung sollten alle möglichen Schutz- und
Verhaltensmaßnahmen konsequent befolgt werden.