ZusammenfassungEs wurden 25 normale Versuchspatienten und 13 Fälle mit einem Malabsorptionssyndrom untersucht. Davon litten 9 Patienten an einer idiopathischen Steatorrhoe, 2 Patienten an einer Darmtuberkulose und 2 Patienten an einer chronischen Pankreatitis.Die Ergebnisse der chemischen Methoden zum Nachweis der Fettresorption (Fettbilanz, Fett- und Glukosebelastungstest, Karotinspiegel) wurden mit jenen der Radioisotopenmethoden (Blutkurven nach J131-Triolein und J131-Fettsäure und Urinausscheidung von Co58-Vitamin B12) verglichen.Bei 5 Fällen einer nicht behandelten primären Steatorrhoe war der Verlauf der Blutkurven bei Verwendung von radioaktiven Fetten flach, normalisierte sich jedoch nach Diät- und Prednisonbehandlung. Bei 2 Fällen mit chronischer Pankreatitis wurde eine abnormale Resorption des J131-Trioleins und normale Werte für J131-Fettsäure beobachtet. Die 3 Fälle mit dekompensierter Leberzirrhose und die 2 Patienten mit chronischer Cholezystitis zeigten normale Blutwerte.Der Schillingtest (Co58-Vitamin B12) war zur Klärung eines Malabsorptionssyndroms nicht aufschlußreich. Es wäre lohnend, den Resorptionsmechanismus des Vitamin B12 weiter zu untersuchen.Es bestand eine gute Korrelation zwischen den chemischen und Radioisotopenmethoden, sowie auch zwischen der klinischen Besserung der Patienten und den eben beschriebenen Testen. Unsere Beobachtungen stimmten im allgemeinen mit denen anderer Autoren überein.Der Blutspiegel des fettgebundenen J131 charakterisiert ausschließlich die Transportphase des Stoffwechselsystems der Fette. Trotzdem bietet die Anwendung von markierten Fetten eine leichte und reproduzierbare Möglichkeit, normale Fälle von Patienten mit einer gröberen Fettresorptionsstörung zu unterscheiden, sowie auch einen Verdauungs- von einem Resorptionsdefekt abzugrenzen.Die weitere Anwendung markierter Fette könnte sowohl bei normalen als auch bei pathologischen Fällen einen tieferen Einblick in den Fettstoffwechsel gewähren.