Koordinationsverbindungen der Edelmetalle nehmen eine zentrale Stellung in der homogenen Katalyse ein. Die Präfe-renz zur geschlossenschaligen elektronischen Struktur prä-destiniert solche Komplexe zu formalen Zwei-ElektronenRedoxreaktionen (oxidative Addition/reduktive Eliminierung).[1] Die Bedeutung von Ein-Elektronen-Reaktionen der Platinmetalle, z. B. bei radikalischen H 2 -, C-H-und C-C-Aktivierungen oder bei katalytischen Oxidationen, wurde bereits demonstriert, [2][3][4][5] dennoch sind voll charakterisierte Metalloradikale noch immer selten.[ [8]Ebenso sind Platinmetallkomplexe mit gerader Valenzelektronenzahl und elektronischer High-Spin-Konfiguration wegen der generell hçheren Ligandenfeldaufspaltung der 4d/ 5d-Metallionen als bei 3d-Metallen sehr selten. Eine Ausnahme bilden quadratisch-planare d 6 -Disilylamidokomplexe vom Typ [MX (L 5 )] (M = Ru, Os; X = F, Cl, I, Trifluormethansulfonat (OTf); L 5 = N(SiMe 2 CH 2 PtBu 2 ) 2 ), die in Analogie zu Eisen(II) eine elektronische Intermediate-SpinKonfiguration aufweisen. [9,10] [Ir(H)Cl(C 8 H 13 )(HL 1 )] (3; R = tBu) [13] wird in situ mit Benzochinon (2.5 ¾quiv.) zum türkisfarbenen 1 in Ausbeuten an isoliertem Produkt von bis zu 60 % oxidiert (Schema 2). [14] Im 31 P-NMR-Spektrum von 1 werden keine Signale beobachtet. Die drei breiten Signale im 1 H-NMR-Spektrum sind stark paramagnetisch verschoben und kçnnen den tBu-Substituenten (d = 10.5 ppm) und je einem Satz von Ligand-