EinführungZahlreiche Schadensfälle haben in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten gezeigt, dass die Planung und die Herstellung von Parkbauten, welche ohne größere Instandsetzungsmaßnahmen eine Nutzungsdauer von 50 Jahren erreichen sollen, sehr anspruchsvoll sind. Aufwendige Instandsetzungen können üblicherweise nur dann vermieden oder minimiert werden, wenn die Parkbauten regelmäßig und sorgfältig gewartet und instand gehalten werden. Auch vor Gericht kommt es häufig zu der Diskussion, ob einem Empfänger/Käufer anstelle einer Tiefgaragenkons-truktion mit einem hochwertigen Schutzkonzept und hoher Dauerhaftigkeit/geringem Instandhaltungsaufwand eine preiswert hergestellte Tiefgarage und dafür einem hohen und nicht sicher zu bezifferndem Instandhaltungsaufwand zugemutet werden darf. Allerdings führen höhere Herstellungskosten auch zu einer Erhöhung des Kaufpreises. Darüber hinaus hängt die Umsetzbarkeit der verschiedenen Dauerhaftigkeitskonzepte einer Tiefgarage ganz wesentlich von den örtlichen Begebenheiten (z. B. Grundwasser) ab und die Betrachtung muss daher immer für den Einzelfall angestellt werden. Da die Frage nach der Wirtschaftlichkeit aus den oben genannten Gründen nicht ohne Weiteres beantwortet Es ist derzeit eine intensive Diskussion im Gange, wie man die Dauerhaftigkeit von Parkbauten sicherstellen kann. Dabei werden häufig Kosten als Argument für oder gegen eine bestimmte Ausführung vorgebracht, ohne dass bisher eine durchgängige Kostenbetrachtung für verschiedene Konzepte zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit durchgeführt worden ist. In dieser Veröffentlichung werden die Kosten verschiedener Konzepte anhand einer virtuellen zweigeschossigen Tiefgarage mit üblichen Abmessungen für die beiden maßgeblichen Bauteile "Zwischendecke" und "Bodenplatte" verglichen. Dabei wird bei den Herstellungskosten z. B. auch die von dem Oberflächenschutz-oder Abdichtungssystem abhängige Mindestbewehrung berücksichtigt. Zudem werden in Abhängigkeit vom gewählten Oberflächenschutz-oder Abdichtungssystem die Kosten für die Instandhaltung, bestehend u. a. aus der Wartung, der Inspektion und der Instandsetzung, über einen Nutzungszeitraum von 50 Jahren angesetzt und miteinander verglichen. Bei den Kostenansätzen werden die marktüblichen Schwankungen bzw. die angesetzten Instandsetzungszyklen durch die Betrachtung von Mittel-, Minimal-und Maximalwerten berücksichtigt.Für die Zwischendecke werden die Beschichtungs-bzw. Abdichtungssysteme "OS 11", "Gussasphalt (ein-/zweischichtig) mit Schweißbahn", "Gussasphalt (ein-/zweischichtig) mit OS 10" und "PMMA" betrachtet. Für die Bodenplatte werden getrennt für die Lastfälle "Wasserwechselzone" (WW) und "Wasserdruck" (WD) die Systeme "OS 11", "Gussasphalt (ein-/zweischichtig) mit Schweißbahn" und "OS 8 mit begleitender Rissbehandlung" untersucht. Dabei werden für die laufenden Instandhaltungskosten ingenieurmäßige Anhaltswerte nach dem jetzigen Wissensstand gewählt. Es wird erwartet, dass durch aktuell laufende Forschungsprojekte zukünftig wissenschaftlich fundierte Ansätze vorliege...