Zahlreiche Neuigkeiten wurden im Jahr 2005 auf den drei für die deutsche Gastroenterologie wesentlichen Jahreskongressen prä-sentiert -neben der nationalen Tagung der DGVS in Köln auch der amerikanische (DDW Chicago) und europäische (UEGW Kopenhagen) Gastroenterologenkongress -die im Folgenden in einer natürlich notwendigerweise subjektiven Auswahl des Wesentlichen dargestellt werden sollen.
Mukosektomie und erweiterte ResektionstechnikenJapanische Gruppen kontrollieren nach wie vor das Gebiet der endoskopischen Mukosaresektion (EMR) wie auch neue Techniken der endoskopischen Submukosadissektion (ESD), bei der mittels verschiedener Messer die Läsion umschnitten und dann schrittweise von der Unterlage abpräpariert wird. Im Gegensatz zu früheren Studien [1 -4] scheint mit zunehmender Erfahrung zumindest in Japan durch die ESD die Rate der En-bloc-und R0-Resektionen über 90 % zu liegen [5], sodass einer der Nachteile der EMR [6] dadurch behoben werden könnte. Eine ganze, nur aus japanischen Präsentationen bestehende Sitzung auf der UEGW war dem Thema ESD in Magen, aber auch Ösophagus und Kolon gewidmet [7 -20], Hier lagen die Erfolgsraten -Entfernung en bloc, d. h. in einem Stück und mit tumorfreien Rän-dern (R0) -bei den meisten, aber nicht bei allen Studien über 90 % bei einem mittleren Zeitaufwand von 1 Stunde [21]. Insgesamt scheinen diese Techniken, wiewohl generell schwer, im Magen etwas leichter als in Ösophagus und Kolon zu sein. Gruppen außerhalb Japans oder solche mit geringerer Fallzahl [1, 17, 22, 23] schlagen sich allerdings weniger wacker: Hier liegt die Erfolgsrate (vollständige Entfernung in einem Stück) schon mal unter 70 % und die Komplikationsrate bei 40 %, wenngleich den Abstracts zufolge nahezu alle Komplikationen, auch Perforationen, endoskopisch gelöst werden konnten. Auch deshalb darf allerdings bezweifelt werden, ob westliche Endoskopiker die Geduld einer angesichts der geringen Fallzahl im Magen langen Lernkurve aufbringen werden. Die totale Barrett-Mukosektomie wurde aus Hamburg [24] und Amsterdam [25]berichtet. Liegen eine (oder mehrere) hochgradige Dysplasien oder Frühkarzinome vor, so kann zusätzlich zur Abtragung der fokalen Läsionen der gesamte restliche Barrett abgetragen werden, um der Chirurgie vergleichbare Ergebnisse zu erzielen und die restliche Risikoschleimhaut zu entfernen. Nötig ist ein solches Vorgehen -will man bei der endoskopischen Resektion bleiben -, wenn in einem Barrett mehrere unsichtbare neoplastische Läsionen vorliegen. Beide oben erwähnte Gruppen verwendeten bei 29 und 30 Barrett-Patienten mit hochgradigen Dysplasien und Frühkarzinomen ein neues Ligatursystem, bei dem ohne Unterspritzung die Schleimhaut nacheinander (6-Ligatur-Set) ligiert und anschließend durch einen Kanal im Bandingset mit der Schlinge abgetragen wird. Die Follow-up-Zeit reicht für eine Beurteilung der Vollständigkeit der Abtragung