Zusammenfassung. Das Refeeding-Syndrom ist ein potenziell lebensbedrohlicher Zustand, welcher beim Wiederernähren von mangelnährten Patientinnen und Patienten auftreten kann. In den letzten Jahren wurden von den wichtigen Fachgesellschaften für klinische Ernährung ESPEN und ASPEN zwei Konsensusmanuskripte publiziert. Pathophysiologische Aspekte, klinische Manifestationen, Präventionsmassnahmen sowie Kriterien zur Diagnosestellung und zum Management wurden ausführlich beschrieben. Ziel dieser Mini-Review ist es, einen evidenzbasierten Überblick zum Refeeding-Syndrom zu geben. Zu diesem Zweck wurde die systematische Literatursuche von Friedli et al. 2015 aktualisiert. Es besteht die Evidenz, dass das Refeeding-Syndrom mit einem negativen klinischen Outcome assoziiert ist. Viele Fragen zu Managementaspekten bleiben weiterhin offen. Eine robuste, randomisierte kontrollierte Studie ist dringend notwendig, um diese Fragen evidenzbasiert zu beantworten und zuverlässige Hinweise über unabhängige Prädiktoren sowie eine Abschätzung des metabolischen Risikos zu eruieren.