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ZusammenfassungDie durch die Finanzkrise und die unkonventionellen Maßnahmen der Zentralbanken bewirkte Politisierung des Geldes erlaubt einen seltenen Einblick in den Zusammenhang zwischen Geldvertrauen und Zentralbanklegitimität. Die Kommunikation von Zentralbanken mit der breiten Öffentlichkeit -im Gegensatz zur gut erforschten Kommunikation mit Finanzmärkten bisher weitgehend vernachlässigt -sieht sich mit einem Dilemma konfrontiert. Einerseits hängt die Legitimität der Zentralbank davon ab, ob ihr Handeln den Maximen entspricht, die sich aus der in der Öffentlichkeit vorherrschenden Theorie des Geldes ableiten. Andererseits weicht diese Theorie in wichtigen Punkten von der tatsächlichen Funktionsweise des Geldsystems ab. Wie Zentralbanken mit diesem Dilemma umgehen, hängt von der allgemeinen geldpolitischen Situation ab. Anhand der Beispiele der Deutschen Bundesbank und der Europäischen Zentralbank wird argumentiert, dass Zentralbanker unter inflationären Bedingungen die Öffentlich-keit gerne in dem Glauben lassen, die Geldmenge sei vollständig von der Zentralbank kontrolliert. Die außergewöhnliche Initiative der Bank of England, die Öffentlichkeit von der Irrtümlichkeit dieser Vorstellung zu überzeugen, zeigt hingegen, dass deflationärer Druck und rapide geldpolitische Expansion das diskursive Verhältnis zwischen Geldvertrauen und Zentralbanklegitimität grundlegend verändert haben.