Risiko und Sicherheit als Orientierung im Kinderschutz. Deutschland und USA im Vergleich

Bastian, Pascal; Freres, Katharina; Schrödter, Mark

doi:10.1007/s12592-017-0277-y

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“…Es besteht weiterhin ein Defizit an Studien, welche die Prozesse in der professionellen Alltagspraxis in den Blick nehmen. Dennoch lässt sich auch dazu gerade in den letzten Jahren ein leichter Anstieg konstatieren, vor allem durch ethnographische Studien, sei es bei Hausbesuchen (Bastian et al 2017;Cook 2020;Ferguson 2017;Verhallen et al 2017) oder im Jugendamt (Ackermann 2017;Büchner 2014;Freres et al 2019;Leigh 2017;Whittaker 2018). Diese geben Auskunft über die alltagsübliche professionelle Entscheidungspraxis und haben daher als Blaupause für die Untersuchung der Fallarbeit in der Pandemie eine hohe Relevanz.…”

Section: Forschungen Zur Konkreten Urteilspraxis Im Kinderschutzunclassified

“…B. Fachkräfte nutzen in der Fallarbeit ein "Sense-Making" (Doherty 2016;Whittaker 2018), durch das jene die verschiedenen situativ häufig wechselnden Anforderungen, Erwartungen und Handlungsparadoxien stets neu zu einem nach außen und innen vertretbaren, "darstellbaren" (Ackermann 2017) Sinnganzen zusammenfügen bzw. narrativ herstellen (Bastian et al 2017) Die bisherige Forschung zum konkreten Vollzug professioneller Urteils-und Entscheidungsfindung im Kinderschutz gibt wichtige Einblicke in die Handlungsge-wohnheiten und impliziten, aber auch expliziten Umgangsweisen, durch die die Fachkräfte in dem komplexen Netzwerk, in dem die Fallarbeit eingebettet und verwoben ist, die dort inhärenten widersprüchlichen Aufgaben und komplexen Problemstellungen bearbeiten. Gleichzeitig zeigen die aufgeführten Studien, wie sich aber die dazu nötigen Rahmenbedingungen durch die Pandemie und die politischen Maßnahmen verändert haben.…”

Section: Forschungen Zur Konkreten Urteilspraxis Im Kinderschutzunclassified

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Relational dealing with crisis of youth welfare professionals in casework regarding the effects of the Covid 19 pandemic

et al. 2023

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ZusammenfassungÜber die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die Fallarbeit der Jugendämter liegt bislang noch wenig empirisches Wissen vor. Allerdings geben qualitative Studien eine Reihe von Hinweisen zur Bedeutung von Teamarbeit, zu expliziten und impliziten Handlungsweisen sowie zu Entscheidungspraktiken (Sense-Making) von Fachkräften im Kinderschutz. Diese Aspekte wurden durch die Lockdowns und die pandemiebedingten Schutzmaßnahmen weitgehend eingeschränkt. Daraus ergibt sich die Frage der vorliegenden Studie nach dem Umgang mit diesen Einschränkungen und den darauf bezogenen Umgang.Grundlage der Analyse bildet die kontrastive Auswertung von Telefoninterviews mit Fachkräften zweier Jugendämter. Aus einer relationalen Perspektive im Sinne Bruno Latours, die den Blick nicht alleine auf die jeweiligen Akteur*innen, sondern vielmehr auf deren Verbindungen und Vernetzungen untereinander richtet, werden zunächst Verschiebungen des Netzwerkes, in dem die Fälle üblicherweise bearbeitet werden, sichtbar. Diese Transformationen wurden auf der Grundlage der Interviews als krisenhaft erlebte Einschränkungen der üblichen Handlungspraxis herausgearbeitet. In den analysierten Daten lassen sich Handlungsweisen rekonstruieren, die sich als Umgang mit dieser Krise fassen lassen. Die Ergebnisse zeigen, dass die eigentliche Krise nicht in der abstrakten Vorstellung einer Viruspandemie, sondern vor allem im Wegbrechen von Fallarbeitsgewohnheiten zu finden ist.

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Section: Forschungen Zur Konkreten Urteilspraxis Im Kinderschutzunclassified

Relational dealing with crisis of youth welfare professionals in casework regarding the effects of the Covid 19 pandemic

et al. 2023

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“…in Erwähnungen oder als Empfänger*innen von Akten und Protokollen „anwesend“ waren, etwa das Familiengericht und die dort urteilenden Richter*innen (Bastian et al. 2017 ), waren von hoher Relevanz, da Entscheidungen zum Teil bereits zuvor im Hinblick auf diese getroffen wurden.…”

Section: Untersuchung Professioneller Urteilsbildung In Der Covid-19 Pandemie Von Neuen „Unsichtbaren“ Beteiligten Und Digitalen Akteur*iunclassified

“…Derart unsichtbare Beteiligte, die bspw. in Erwähnungen oder als Empfänger*innen von Akten und Protokollen "anwesend" waren, etwa das Familiengericht und die dort urteilenden Richter*innen(Bastian et al 2017), waren von hoher Relevanz, da Entscheidungen zum Teil bereits zuvor im Hinblick auf diese getroffen wurden.Damit solche Entscheidungen sich im Urteilsnetzwerk verbreiten können, sind sehr viele nicht-menschliche Akteur*innen nötig, die als Mittler fungieren und eine Transformation der Handlungspraxis der ASD-Fachkräfte z. B. in eine gerichtskompatible Sprache darstellen.…”

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Urteilsbildung und Entscheidungsfindung von ASD-Fachkräften in der COVID-19-Krise

et al. 2021

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ZusammenfassungÜber die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Fallarbeit der Jugendämter liegt bislang noch wenig empirisches Wissen vor. Gleichzeitig sind die konkrete Arbeit der Fachkräfte mit Kindern, Jugendlichen und Familien sowie die Entscheidungspraktiken, etwa bezogen auf den Kinderschutz, auch für die gewöhnliche nicht pandemiebedingte Praxis wenig erforscht. Die in dieser Forschungsnotiz vorgestellte Studie basiert auf einem ethnografischen Forschungsprogramm und untersucht die Fallarbeit in der Pandemie. Aus einer relationalen Perspektive, die den Blick nicht alleine auf die jeweiligen Akteur*innen sondern vielmehr auf deren Verbindungen und Vernetzungen untereinander richtet, sollen Verschiebungen des Netzwerks, in dem die Fälle üblicherweise bearbeitet werden, sichtbar gemacht und Praktiken, die sich als Bewältigungsstrategien der veränderten Praxis fassen lassen, offengelegt werden.

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“…There is also a small but growing discourse about risk management in social care organisations (Taylor & Campbell, 2011). However, in general there is little integration of this discourse about risk with understandings of professional judgement tasks and the management of decision-making processes in social work (Bastian, Freres & Schrödter, 2017).…”

Section: Discourses Of Risk and Decision Makingmentioning

confidence: 99%

Risk-Managing Decision-Making: A Psycho-Social Rationality Model

Taylor

2020

The British Journal of Social Work

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Social workers are frequently involved in making decisions and in managing risks, although there has been limited conceptualisation to connect these tasks with each other or with assessment processes. This lack of connection reflects the general separateness of the wider academic discourses on risk and uncertainty (often sociological and organisational, relating frequently to business or economic contexts) and those on decision-making (often focusing on psychology of individual judgement, and typically relating to medical or military contexts). This article presents and explores the potential of a ‘risk-managing decision model’, as an example of a model linking risk management with decision science. This is a psycho-social rationality model for choosing between options, such as possible care, support or intervention plans for a client or family. Rather than treating the options as ‘given’ (i.e. unchangeable), as in most decision theories, this model proposes that the decision maker(s) look for ways to manage or reduce the risks inherent in the preferred option as part of the decision process. Like other psycho-social rationality models, this model incorporates both individual cognitive dimensions and framing aspects of the decision environment. Relevance to social work is discussed with examples and reference to various settings and decision processes.

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Risiko und Sicherheit als Orientierung im Kinderschutz. Deutschland und USA im Vergleich

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Relational dealing with crisis of youth welfare professionals in casework regarding the effects of the Covid 19 pandemic

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Urteilsbildung und Entscheidungsfindung von ASD-Fachkräften in der COVID-19-Krise

Risk-Managing Decision-Making: A Psycho-Social Rationality Model

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